Rettungskräfte und Polizisten stehen am umgestürzten Fahrzeug.
Großeinsatz von Polizei und Rettungsdiensten nach tödlichem Unfall auf Autobahn 94 in Oberbayern. Bildrechte: picture alliance/dpa | Sven Hoppe

Flucht vor der Polizei Sieben Tote bei Unfall von Schleuserfahrzeug in Bayern

13. Oktober 2023, 14:49 Uhr

Auf der Autobahn 94 in Oberbayern ist ein mutmaßliches Schleuserfahrzeug auf der Flucht vor der Polizei verunglückt. Sieben Menschen kamen ums Leben, darunter ein sechs Jahre altes Kind.

Bei einem schweren Unfall auf der Autobahn 94 in Oberbayern sind sieben Menschen ums Leben gekommen, darunter ein sechs Jahre altes Kind. Wie die Polizei in Rosenheim mitteilte, wurden zudem 16 Menschen verletzt, einige von ihnen schwer.

Transporter auf der Flucht vor der Polizei verunglückt

Demnach handelte es sich bei dem Unfallwagen mutmaßlich um ein Schleuserfahrzeug, in dem sich 23 Menschen befanden. Der Transporter sei auf der Flucht vor der Polizei verunglückt, erklärte ein Sprecher.

Bei den Insassen handele es sich um Menschen aus Syrien und der Türkei. Der Fahrer, der bei dem Unfall verletzt wurde, sei staatenlos. Gegen ihn werde nun wegen eines Tötungsdelikts ermittelt. Das Fahrzeug hatte der Polizei zufolge österreichische Nummernschilder und eine österreichische Zulassung.

Fahrer flieht vor Polizeikontrolle

Wie die Polizei weiter mitteilte, sollte der von Osten in Richtung München fahrende Wagen von der Bundespolizei kontrolliert werden. Der Fahrer beschleunigte daraufhin stark, kam an der Anschlussstelle Ampfing/Waldkraiburg von der Fahrbahn ab und überschlug sich. Zahlreiche Helfer von Rettungsdiensten und Feuerwehr eilten zum Unglücksort. Die Verletzten wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht. Die Autobahn wurde in Richtung München voll gesperrt.

Faeser bestürzt über "furchtbares Ereignis"

Bundesinnenministerin Nancy Faeser reagierte erschüttert. "Dieses furchtbare Ereignis zeige, auf welch grausame und menschenverachtende Weise Schleuser das Leben von Menschen aufs Spiel setzen", sagte die SPD-Politikerin in Berlin. Ihr tief empfundenes Mitgefühl gelte den Opfern, und ihre Gedanken gälten insbesondere "den Kindern, die mit in das Fahrzeug eingepfercht waren".

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Bildrechte: picture alliance/dpa | Sebastian Kahnert

Sachsen

Eine Gruppe von Migranten aus Syrien und der Türkei sitzt neben einem Einsatzfahrzeug der Polizei. mit Video
Hunderte Migranten wurden von Schleusern am vergangenen Wochenende nach Sachsen eingeschleust und häufig an der Straße abgesetzt. (Archivbild) Bildrechte: picture alliance/dpa/xcitepress | Thomas Baier

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 13. Oktober 2023 | 08:00 Uhr

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