Eine Gruppe von Migranten aus Syrien und der Türkei sitzt neben einem Einsatzfahrzeug der Polizei.
Hunderte Migranten wurden von Schleusern auch am vergangenen Wochenende nach Sachsen eingeschleust und häufig an einer Straße abgesetzt. (Archivbild) Bildrechte: picture alliance/dpa/xcitepress | Thomas Baier

Grenzkriminalität Mehr als 300 Menschen am Wochenende nach Sachsen geschleust

02. Oktober 2023, 19:33 Uhr

Am vergangenen Wochenende hat die Polizei bei umfangreichen Fahndungseinsätzen und Kontrollen im Grenzgebiet hunderte Migranten aufgegriffen und mehrere Schleuser festgenommen. Neben der Bundespolizei waren erneut die Beamten der Gemeinsamen Fahndungsgruppe Bautzen und Polizisten aus Görlitz eingesetzt.

Die Bundespolizei hat seit Freitag in Ostsachsen mehr als 300 Migranten aufgegriffen. Wie die Bundespolizeiinspektion in Ebersbach mitteilte, griffen Einsatzkräfte allein im Raum Bautzen, bei Weißenberg und im Dreiländereck zu Polen und Tschechien am Wochenende insgesamt 130 Migranten auf. Darunter waren Frauen, Jugendliche und Kleinstkinder. Die Einsatzkräfte nahmen dort drei mutmaßliche Schleuser fest.

Ein leerer Transporter mit geöffneten Hecktüren
Die Bundespolizei hat am Sonntag einen Schleuser nahe der Bundesstraße 96 bei Bautzen festgenommen. Zuvor hatte er 32 Männer und männliche Jugendliche in einem engen Transporter ohne Lüftung über die Grenze gefahren. Bildrechte: Bundespolizeiinspektion Ebersbach

In einem Fall soll ein 35-jähriger Ukrainer 32 Männer und Jugendliche im Transporter nach Oppach gebracht haben. Den Ermittlungen zufolge waren sie ab der Türkei auf der Balkanroute über die Tschechische Republik eingeschleust worden. Die Bundespolizei nahm nach Zeugenhinweisen den mutmaßlichen Schleuser mehrere Kilometer weiter an der Bundesstraße 96 fest. Wegen des Einschleusens von Ausländern unter lebensbedrohlichen Umständen sollte er dem Haftrichter vorgeführt werden.

Babys und Kleinkinder eingeschleust

In Bautzen wurden zwei ukrainische mutmaßliche Schleuser im Alter von 37 und 47 Jahren festgenommen. Sie sollen insgesamt zehn Syrer eingeschleust haben. Die Bundespolizeiinspektion in Ludwigsdorf griff am Wochenende insgesamt 200 Migranten auf. Ein 29 Jahre alter Pole hatte laut einer Zeugin in Kodersdorf bei Görlitz 36 Syrer abgesetzt. Er wurde festgenommen. Ebenso wie drei ukrainische Schleuser. Alle Migranten kamen in Erstaufnahmeeinrichtungen.

In Ostritz wurden nach Polizeiangaben 42 illegal eingereiste Migranten aus Syrien, Jemen, Irak und Afghanistan aufgegriffen, darunter Babys und Kinder von einem bis zu fünf Jahren. Sie waren zu Fuß über eine Brücke an der Neiße über die Grenze gelaufen.

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MDR (wim)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus Bautzen | 02. Oktober 2023 | 19:25 Uhr

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