Karl Lauterbach (SPD), Bundesminister für Gesundheit, trifft sich bei einem Rundem Tisch zu Lösungsmöglichkeiten einer besseren Versorgung für Long-Covid-Erkrankte mit Experten.
Zahlreiche Menschen haben nach einer akuten Covid-Infektion länger anhaltende Beschwerden. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will ihnen helfen. Bildrechte: picture alliance/dpa | Britta Pedersen

Gesundheit Lauterbach fordert 60 Millionen mehr für Long-Covid-Forschung

12. September 2023, 20:53 Uhr

Viele Menschen leiden auch nach einer akuten Corona-Erkrankung an langanhaltenden Symptomen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will Long-Covid-Patienten nun besser unterstützen. Sie sollen unter anderem leichter Zugang zu Medikamenten bekommen.

Im Kampf gegen Long Covid setzt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach auf mehr Geld, mehr Forschung und mehr Medikamente. Für die weitere Erforschung von Long Covid seien mehr Mittel nötig, sagte Lauterbach in Berlin. Der SPD-Politiker hatte sich mit Expertinnen und Experten sowie Betroffenen getroffen.

Lauterbach fordert insgesamt 100 Millionen Euro

In Deutschland stünden derzeit nur 40 Millionen Euro hierfür zur Verfügung. "Ich werde versuchen, in den Haushaltsverhandlungen, die jetzt anstehen, weitere 60 Millionen zu gewinnen", kündigte Lauterbach an. "Deutschland braucht 100 Millionen Euro für die Long-Covid-Forschung", forderte er.

Zu den besseren Unterstützungsangeboten für Menschen mit langwierigen Beeinträchtigungen nach Corona-Infektionen zählt vor allem ein leichterer Zugang zu Medikamenten. Eine Kommission beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) soll dafür eine Liste erarbeiten. Menschen mit langwierigen Beeinträchtigungen sollen Medikamente enthalten, die für Long-Covid-Patienten auch außerhalb der Zulassung verordnet werden können.

Lauterbach: Long Covid soll international Forschungsthema bleiben

Lauterbach macht sich nach eigener Aussage auch dafür stark, dass Long Covid international auf der Ebene von G7 und G20 Forschungsthema bleibt. Lauterbach kündigte außerdem ein Medizinfoschungsgesetz für die kommenden Wochen an. Unter anderem sollten damit Voraussetzungen geschaffen werden für eine bessere Zusammenarbeit zwischen Unikliniken bei der Forschung.

"Das Thema wird uns noch lange Zeit begleiten", sagte der Minister nach dem Runden Tisch. Zugleich erklärte er, eine Impfung schütze vor Long Covid – wenn auch nicht perfekt. "Wir haben hier eine Impfempfehlung für die Über-60-Jährigen und wir haben eine Impfempfehlung für diejenigen, die Risikofaktoren haben", sagte Lauterbach zu den aktuellen Auffrisch-Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko). Ab 18. September sei guter, an neue Varianten angepasster Impfstoff in den Praxen verfügbar.

dpa (mze)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 12. September 2023 | 15:00 Uhr

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