Protest von Klimaaktivisten beim Auftakt internationaler Klimaschutz-Beratungen in Bonn.
Protest von Klimaaktivisten beim Auftakt internationaler Klimaschutz-Beratungen in Bonn. Die Chefin des UN-Klimaschutzsekretariates UNFCCC hat in Bonn zu mehr internationaler Zusammenarbeit aufgerufen. Bildrechte: IMAGO/Dominik Bund

Vorbereitung des Weltklimagipfels Auftakt zu Klima-Beratungen in Bonn

06. Juni 2022, 21:49 Uhr

Die Chefin des UN-Klimaschutzsekretariates Patricia Espinosa hat zu mehr internationaler Zusammenarbeit aufgerufen. Es drohe ein Anstieg der Welttemperatur von mehr als 3 Grad. Der Deutsche Städtetag will derweil ein grundlegend neues staatliches Fördersystem für den Klimaschutz. Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy sagte, die Förderprogramme des Bundes seien oft kurzatmig und schwerfällig.

Zum Auftakt von Klima-Beratungen in Bonn hat Patricia Espinosa, Chefin des UN-Klimaschutzsekretariates UNFCCC, zur internationalen Zusammenarbeit aufgerufen. Gerade in schwierigen und herausfordernden Zeiten gelte es, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Die Welt befinde sich aufgrund der Arbeit des UNFCCC sowie durch internationale Abkommen in einer besseren Position als noch vor einigen Jahren. "Wegen der Zusammenarbeit. Wegen des Multilateralismus. Wegen Ihnen", sagte Espinosa an die Delegierten gerichtet.

Bei den UNFCCC-Zwischenverhandlungen in Bonn wollen die Delegierten die Grundlagen für den nächsten Weltklimagipfel COP 27 im ägyptischen Badeort Sharm el-Sheik legen. Schwerpunkte der bis zum 16. Juni andauernden Gespräche in Bonn sind unter anderem Unterstützungen für Entwicklungsländer sowie die Frage, wer in welcher Weise für klimabedingte Schäden und Verluste ("loss and damage") aufkommt.

Warnung vor Temperaturanstieg um mehr als 3 Grad

Im Klimaabkommen von Paris habe sich die Staatengemeinschaft 2015 darauf verständigt, die durchschnittliche Erderwärmung im Vergleich zum vorindustriellen Niveau auf 1,5 Grad zu begrenzen, erinnerte Espinosa. Aktuell drohe bis Ende des Jahrhunderts ein Temperaturanstieg von mehr als 3 Grad. Deswegen brauche es dringend substanzielle Fortschritte beim Klimaschutz.

In ihrer Rede kündigte Espinosa außerdem das Ende ihres sechsjährigen Engagements an der Spitze des Klimaschutzsekretariates an. Eindringlich warb sie bei den Delegierten darum, die Arbeit des UNFCCC weiter zu unterstützen und sich für den Kampf gegen den Klimawandel einzusetzen.

Städtetag für neues Fördersystem beim Klimaschutz

Unterdessen hat sich der Deutsche Städtetag für ein grundlegend neues staatliches Fördersystem für mehr Klimaschutz ausgesprochen. "Aus Sicht der Städte gab es bisher viel zu oft kurzatmige und schwerfällige Förderprogramme des Bundes, die bestenfalls ein Strohfeuer verursacht haben", sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Das ist nicht mehr zeitgemäß, weil wir für Klimaneutralität rasch und wirksam handeln müssen."

Nach einem Konzept des Städtetags sollen die Kommunen feste Klimaschutz-Budgets für mindestens zehn Jahre erhalten. Das soll vor Ort Planungssicherheit schaffen, um zum Beispiel Schulgebäude energetisch zu sanieren oder eine Wärmeversorgung ohne fossile Energie hinzubekommen. Viele bereits bestehende Förderprogramme könnten in dem neuen Programm mit festen Budgets für Klimaschutz aufgehen.

dpa, KNA (jan)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 06. Juni 2022 | 10:00 Uhr

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