H5N1-Virus Loeffler-Institut: Vogelgrippe springt nur selten auf Menschen über
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03. Februar 2023, 11:57 Uhr
Die Gefahr, dass das Vogelgrippe-Virus auf den Menschen überspringt, ist nach Angaben von Loeffler-Instituts-Präsident Thomas Mettenleiter eher gering. Dennoch verteidigte er, dass zuletzt Tausende Tiere in Sachsen-Anhalt getötet wurden.
Der Präsident des Friedrich-Loeffler-Instituts, Thomas Mettenleiter, schätzt die Bedrohung, dass das Vogelgrippe-Virus H5N1 auf den Menschen überspringt, als eher gering ein. Mettenleiter sagte MDR AKTUELL, Grippeviren kämen bei Mensch und Tieren vor – einige könnten auch vom Tier auf den Mensch überspringen. Das allerdings komme bei dem Erreger, um den es gerade gehe, "nur noch sehr selten vor". Es gebe weltweit nur fünf Fälle von Menschen, die sich infiziert hätten, erklärte der Institutspräsident. Aber: "Es geht grundsätzlich."
Mettenleiter zufolge ist der Erreger H5N1 an seinen natürlichen Wirt – wilde Wasservögel – angepasst. Es bestehe aber auch die Möglichkeit, dass sich das Virus verändere und auf Säugetiere übergehe. Es könne sich an ein Säugetier als neuen Wirt anpassen und so etwa zu Epidemien oder mehr führen.
Töten der Tiere "unausweichlich"
Dass in Sachsen-Anhalt zuletzt Tausende Tiere getötet worden sind, hält Mettenleiter für das richtige Vorgehen. "Um den Erreger aus dieser Population zu eliminieren, ist das unausweichlich", sagte er. Es gehe darum, die Gefahr eines Übersprungs auf den Menschen oder die weitere Verbreitung unter den Tieren ausschließen.
Dem Präsidenten des Loeffler-Instituts zufolge wird sich die weltweite Ausbreitung des H5N1-Virus voraussichtlich noch eine Weile hinziehen. Zu einer möglichen Impfung erklärte Mettenleiter, dass grundsätzlich gegen Grippe-Erreger geimpft werden könne. Im Moment stehe aber kein zugelassener Impfstoff zur Verfügung, sagte er mit Blick auf die Vogelgrippe.
MDR (fef)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR AKTUELL | 02. Februar 2023 | 21:45 Uhr