Der Achsschenkel von einem Traktor Porsche Junior 108 spiegelt sich in der Augmented Reality (AR)-Brille von Wirtschaftsingenieur Tobias Dreesbach vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI).
Bildrechte: picture alliance/dpa | Friso Gentsch

Jobs in der Zukunft Heil: Spätestens 2035 kein Arbeitsplatz ohne Künstliche Intelligenz mehr

05. September 2023, 12:09 Uhr

Arbeitsminister Hubertus Heil rechnet damit, dass der Einfluss von Künstlicher Intelligenz in den kommenden Jahren massiv steigen wird. Die Technologie könne für Beschäftigte viele Vorteile bieten – allerdings brauche es auch klare Regeln.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil geht davon aus, dass es spätestens 2035 keinen Arbeitsplatz mehr geben wird, der ohne Anwendungen von Künstlicher Intelligenz auskommt. Der SPD-Politiker sagte in Berlin, er wolle den Einsatz der Technologie für Millionen Beschäftigte in Deutschland fördern und politisch gestalten. "Wir werden in Deutschland versuchen, KI auf die Straße zu bringen."

Arbeit kann humaner und gesünder werden

Hubertus Heil
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil hat sich zur Zukunft von KI in der Arbeitswelt geäußert. Bildrechte: picture alliance/dpa | Michael Kappeler

Heil erklärte, spätestens seit der Text-Roboter ChatGPT in aller Munde sei, fragten sich viele Menschen, was das eigentlich mit der eigenen Arbeit etwa im Journalismus, am Büro-Arbeitsplatz oder in den Verwaltungen mache. Der Arbeitsminister betonte, Arbeit werde nicht ausgehen, sondern sich verändern. Gut eingesetzt könne KI dafür sorgen, dass die Arbeitswelt humaner werde. Sie könne außerdem dazu beitragen, Arbeitsunfälle zu vermeiden.

Es gehe darum, "dass wir Vertrauen aufbauen wollen, Künstliche Intelligenz auch einzusetzen", sagte Heil. Dies gelte für kleine und mittlere Unternehmen. Aber auch die Verwaltung solle damit effizienter gestaltet werden. So könnte etwa Bundesagentur für Arbeit Arbeitssuchende und passende offene Stellen besser zusammenbringen.

Klare Regeln zum Schutz der Beschäftigten

Die Entwicklung könne allerdings auch missbraucht werden, "um beispielsweise Arbeit zu verdichten, Menschen unter Druck zu setzen und total zu überwachen". Die Politik dürfe die Augen davor nicht verschließen. Vielmehr brauche es hierfür starke Regeln. Gemeinsam mit dem Innenministerium werde man etwa Eckpunkte für den Datenschutz der Beschäftigten vorlegen, kündigte der SPD-Minister an.

Auf der Kabinettsklausur auf Schloss Meseberg hatte die Regierung vergangene Woche eine Datenstrategie beschlossen, mit der die Bundesregierung in den kommenden zwei Jahren die technischen und rechtlichen Voraussetzungen für den Einsatz von KI-Anwendungen in der Verwaltung schaffen will.

Mehr zum Thema

dpa(fef)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 05. September 2023 | 07:30 Uhr

11 Kommentare

steka vor 34 Wochen

Ich lach mich schief, da wird von künstlicher Intelligenz geschwafelt und dabei kriegen wirs noch nicht mal hin Ersatz für EC-Karten zu schaffen, der auch beim Einkaufen funktioniert. Fangen wir doch erstmal klein mit dem Primitivsten an.

Ilse vor 34 Wochen

Bernd1951

Immer schnellere Prozessoren, die auch nur Abfrageprozeduren von z.B. Sensorsignalen jeglicher Art machen, Verarbeiten u. dann "Wenn-Dann-Ausgaben" an z.B. Schrittmotoren machen, suggerieren Unbedarften sowas wie Intelligenz.

Bernd1951 vor 34 Wochen

Hallo Ilse,
besser kann man die Aufgabe des "Marketings" gar nicht beschreiben.
Und das für mich erstaunliche ist daran, dass es immer wieder so funktioniert.

Mehr aus Wirtschaft

Mehr aus Deutschland