Staatshilfe VNG erhält Verlustausgleich in dreistelliger Millionenhöhe

02. Dezember 2022, 19:01 Uhr

Der Leipziger Gasimporteur VNG musste nach dem russischen Gaslieferstopp Gas teurer einkaufen als er es verkaufen konnte. Für die Verluste gibt es nun Ausgleichszahlungen – ein Einstieg des Staats ist vom Tisch.

Der Leipziger Gasimporteur VNG und die Bundesregierung haben sich auf eine Finanzhilfe in dreistelliger Millionenhöhe für das Unternehmen geeinigt. VNG zieht zudem seinen Antrag auf sogenannte Stabilisierungsmaßnahmen zurück. Der Bund werde sich nicht an der VNG beteiligen, teilten der Leipziger Konzern, der Mehrheitseigner EnBW aus Karlsruhe und das Bundeswirtschaftsministerium mit. Es würde ein Ausgleich von Verlusten im Zusammenhang mit den Ersatzbeschaffungskosten für die ausgebliebenen Gaslieferungen Russlands gezahlt.

VNG musste Gas teurer kaufen als dieses verkauft werden konnte

VNG hatte Anfang September einen Antrag auf staatliche Stabilisierungsmaßnahmen gestellt, weil der Konzern Gas infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine teurer einkaufen musste, als er es verkaufen durfte. Die Vereinbarung mit dem Bund helfe bei der Stabilisierung des Unternehmens, sagte Vorstandschef Ulf Heitmüller in der VNG-Mitteilung. "Die verbleibenden wirtschaftlichen Belastungen werden wir gemeinsam mit unseren Anteilseignern tragen."

Die Risiken aus der Ersatzbeschaffung der russischen Gaslieferverträge seien damit abschließend beseitigt, erklärte EnBW. Die Lösung stabilisiere in ihrer Gesamtheit VNG wirtschaftlich, so dass die Notwendigkeit für staatliche Maßnahmen nicht mehr gegeben sei und der Antrag demnach zurückgezogen werden konnte. Der jetzigen Einigung dürften auch die in den vergangenen Wochen gefallenen Gaspreise geholfen haben. EnBW kündigte an, dass eine für das vierte Quartal 2022 geplante Rückstellung von rund 600 Millionen Euro entfallen könne.

Das Bundeswirtschaftsministerium teilte mit, dass die VNG durch die Rücknahme des Antrags eine bessere Position am Markt als verlässlicher Vertragspartner erziele. "Das ist insbesondere mit Blick auf die Erschließung neuer Bezugsquellen für den Import von Erdgas wichtig und dient damit der Versorgungssicherheit in Deutschland."

dpa/Reuters(pfh)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 02. Dezember 2022 | 18:00 Uhr

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