Bistum Magdeburg Ostern: Bischof Feige ruft zum Besinnen auf

30. März 2024, 08:19 Uhr

Die Menschen sollen das Osterfest zur Besinnung nutzen und weniger zum Feiern. Das wünscht sich der katholische Bischof von Magdeburg, Gerhard Feige. Auch zur Haltung seiner Kirche zur AfD hat sich Feige geäußert.

Der katholische Bischof des Bistums Magdeburg, Gerhard Feige, hat die Menschen zu Ostern aufgefordert, sich zu besinnen. Feige sagte MDR SACHSEN-ANHALT: "Man kann sich freilich, wie es jemand mal formuliert hat, zu Tode amüsieren, man kann aber auch die Zeit nutzen, um über sich, sein Leben und über die Welt nachzudenken." Er halte stille Feiertage wie den Karfreitag wichtig für eine Gesellschaft, so Feige: "Eine gesellschaftliche Ruhepause ist von einer anderen Qualität als ein persönlicher Urlaubstag inmitten pulsierenden Arbeitslebens."

Eine gesellschaftliche Ruhepause ist von einer anderen Qualität als ein persönlicher Urlaubstag inmitten pulsierenden Arbeitslebens.

Gerhard Feige Kath. Bischof von Magdeburg

Angesichts des andauernden russischen Krieges in der Ukraine und die Diskussion um Waffenlieferungen für das Land sagte Feige: "Wir deutschen Bischöfe präferieren die gewaltlose friedliche Lösung. Aber wir gestehen auch zu, dass es Konflikte gibt, in denen sich ein Volk oder jemand selbst verteidigen können muss und ihn andere dabei auch unterstützen."

Bischöfe für gewaltlose friedliche Lösung

Es gebe keine Lösung, wo man sich nicht schuldig mache. Wenn Waffen geliefert werden, nehme man in Kauf, dass noch mehr Menschen sterben: "Aber auch bei der pazifistischen Lösung, nimmt man in Kauf, dass sich da jemand ergeben muss, dass der Stärkere dominiert und dass Menschen umgebracht, vergewaltigt, misshandelt werden."

Feige: Diskrepanz und Unglaubwürdigkeit bei der AfD

Mit Blick auf die anstehenden Europawahlen warnte der Bischof vor populistischen Parolen zum Ukraine-Krieg. "Wenn eine Partei so aggressiv auftritt wie die AfD, wenn sie hetzt gegen andere, fremdenfeindlich auftritt und dann von Frieden spricht, da sehe ich doch eine gewisse Diskrepanz und Unglaubwürdigkeit." Auf dem letzten AfD-Landesparteitag in Magdeburg Anfang März hatte Parteichef Tino Chrupalla die AfD als "einzige Friedenspartei in Deutschland" bezeichnet.

MDR (Uli Wittstock, Susanne Liermann, Mario Köhne)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 29. März 2024 | 19:00 Uhr

35 Kommentare

Denkschnecke vor 4 Wochen

@Britta.Weber, wo Sie es ansprechen: Bischof Feige hat sich auch schon zu einer Zeit klar für Geflüchtete ausgesprochen, als auch hier wöchentlich wasweißich-GIDAs gegen Ausländer demonstrierten und sich ein Bundesinnenminister Seehofer freute, dass an seinem 69. Geburtstag genauso viele Afghanen abgeschoben wurden. 2017 wörtlich in einem Vorwort für die Flüchtlingshilfe der Caritas Magdeburg: "Mit Nachdruck müssen wir immer wieder darauf hinweisen, dass die bedingungslose Nächstenliebe zum Kern unserer christlich geprägten Kultur gehört. Fremdenfeindlichkeit und Rassismus sind mit dem christlichen Menschenbild nicht vereinbar."
Der Vorwurf, "sich dem politischen Zeitgeist anzubiedern" sticht also nicht.

Britta.Weber vor 4 Wochen

Denkschnecke, sich dem politischen Zeitgeist anzubiedern ist nie mutig. Mutig wäre es gewesen, sich gegen illegale Migration auszusprechen, die mit unseren Werten nicht kompatibel ist. Er hat eben nur Gratismut, aber keinen Mut.

Denkschnecke vor 4 Wochen

Egal, was hier von allen möglichen Seiten getönt wird: Ich bin meinem Bischof sehr dankbar für die klaren, mutigen Worte, welche politischen Ideen mit dem christlichen Glauben kompatibel sind und welche nicht. Und das beileibe nicht zum ersten Mal.

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