Rathaus, Marktplatz, Köthen
Der Marktplatz in Köthen mit dem Rathaus(Archivbild) Bildrechte: imago images/Schöning

Haft-, Bewährungs- und Geldstrafen "Panzerknacker aus Köthen" verurteilt

13. Februar 2024, 13:21 Uhr

Der Fall machte bundesweit Schlagzeilen: Unbekannte waren ins Rathaus in Köthen eingebrochen und hatten einen Panzerschrank mit Pässen und anderen Personaldokumenten gestohlen. Am Dienstag wurde das Urteil gegen die Täter gefällt.

Die Tresordiebe vom Köthener Einwohnermeldeamt sind verurteilt. Das Landgericht Dessau sprach sie des besonders schweren Diebstahls und der Hehlerei schuldig. Ein Mann erhielt eine Freiheitsstrafe von drei Jahren, zwei Mittäter wurden zu Bewährungsstrafen verurteilt, eine Frau muss wegen Beihilfe eine Geldstrafe von 2.200 Euro zahlen. Sie arbeitete als Reinigungskraft in der Stadtverwaltung Köthen und hatte vor drei Jahren den Hinweis auf den Tresor gegeben.

Gegen zwei weitere Beschuldigte wurde das Verfahren eingestellt. Einer angeklagten Frau konnte nichts nachgewiesen werden, ein weiterer Angeklagter wurde bereits wegen schwererwiegender Straftaten veurteilt, weshalb er vom Prozess ausgenommen wurde.

Schaden von fast 34.000 Euro

Vier der Beschuldigten hatten am 8. Januar 2021 einen 750 Kilogramm schweren Tresor aus dem Verwaltungsgebäude der Stadt Köthen (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) gestohlen.

Das Justizzentrum Anhalt in Dessau-Roßlau
Das Justizzentrum Anhalt in Dessau-Roßlau. Bildrechte: MDR/Martin Krause

Nach MDR-Informationen haben die vermeintlichen Täter unter anderem Ausweise, Reisepässe, Kommunikationstechnik und Stempel erbeutet. Der Schaden beläuft sich auf rund 33.600 Euro. Die Verdächtigen hatten sich mit einem gestohlenen Generalschlüssel Zugang zum Tresor verschafft. Außerdem hatten sie einen Auto geklaut. Die verblieben zwei Angeklagten waren mit der Verwahrung der Beute betraut gewesen.

Fall machte bundesweit Schlagzeilen

Der Fall hatte bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Nach monatelangen Ermittlungen konnte die Polizei sechs Tatverdächtige festnehmen. Die vier Männer und zwei Frauen sollen laut Anklage die erbeuteten Dokumente auch für betrügerische Handlungen benutzt haben. Von mehr als 30 Ausweisen fehlte zum Prozessauftakt Ende Januar noch jede Spur.

MDR (Martin Krause, Madeleine Arndt, André Plaul, Linus-Benedikt Zosel, Mario Köhne); zuerst veröffentlicht: 26. Januar 2024

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT - Das Radio wie wir | 13. Februar 2024 | 12:00 Uhr

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