Blaue Platte: Ein sogenannter Wafer - Solarzelle von Meyer Burger in Thalheim
Die Produktion sogenannter Wafer-Solarzellen von Meyer Burger am Standort Thalheim könnte 2025 enden. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Meyer Burger Solarzellenwerk in Thalheim 2025 möglicherweise vor dem Aus

18. Januar 2024, 15:23 Uhr

Die Solarzellenfabrik von Meyer Burger im Bitterfelder Stadtteil Thalheim wird noch mindestens ein Jahr erhalten bleiben. Danach sei es aber nicht unwahrscheinlich, dass das Unternehmen den Standort Deutschland aufgebe, sagte Konzernchef Gunter Erfurt.

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Die Produktion von Solarzellen in Thalheim wird noch mindestens ein Jahr laufen. Wie Konzernchef Gunter Erfurt auf einer Pressekonferenz mitteilte, wird das Werk mit seinen 350 Mitarbeitern noch mindestens so lange benötigt, um Liefermengen und -fristen einzuhalten. Allerdings sei es danach nicht unwahrscheinlich, dass Meyer-Burger seine Solarzellen vollständig aus den USA beziehe und seinen Standort Deutschland aufgebe, so Erfurt.

Verbindliche Entscheidung im Februar

Am Mittwoch war bekannt geworden, dass Meyer Burger erwägt, sein Werk im sächsischen Freiberg im April zu schließen. 500 Mitarbeiter wären davon betroffen. Eine finale Entscheidung solle bis Mitte Februar getroffen werden. Bis dahin müsse es verbindliche Absprachen geben, wie die Solarindustrie finanziell gefördert werden kann, so Erfurt. Es gehe um Zuschüsse und höhere Netzentgelte.

Dem Unternehmen zufolge werden Solarfirmen in Fernost staatlich massiv subventioniert. Bei Meyer Burger sei das hierzulande nicht der Fall. Meyer Burger hatte im vergangenen Jahr einen dreistelligen Millionenverlust verbucht.

MDR (André Damm, Susanne Liermann, Lucas Riemer)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 18. Januar 2024 | 08:30 Uhr

7 Kommentare

zubi-mpmedien vor 15 Wochen

Werter MDR, da habt ihr ja wieder einen Top-Experten eingeladen. Weiß der Herr Professor wieviel Anteil, die von ihm genannte Technologie, am Gesamtpreis der Wertschöpfungskette hat? Nein mit Sicherheit nicht, denn dann wüsste er warum MB sich dazu entschieden hat, nicht mehr die Tools für China zu bauen, denn die machen den großen Reibach und sagen uns, wenn es keine anderen Lieferanten mehr gibt, wie der Preis ist. Dann sind wir wie in allen Abhängigkeiten bei einem x-fachen Preis von jetzt.Wenn er so klug wäre wie vorgibt, behält man unsere Technologien im Land und verhökert die nicht an China.Dann bleiben die Preise für Billigmodule, mit Blei und anderen Umweltschädlichem Bestandteilen, auch zum gleichen
Preis verfügbar.Dann kann der Kunde wenigstens entscheiden, will ich das billigste oder will ich das umweltfreundlichste und Menschenrechtskonformste Modul kaufen. Was er beschreibt mit dem Preis, dass nutzt dem Kunden nichts, weil der Installateur bestimmt die Marge also den Preis

Nudel81 vor 15 Wochen

Die selbe Geschichte haben wir schon mit Q-Cells durch. Erst wachsen bis nicht mehr geht und dann merken dass man nicht rentabel ist. Die Mitarbeiter entsorgen um zu Profitmaximierung ins Ausland gehen. Immer das gleiche!

Frank 1 vor 15 Wochen

Wieso Ratten verlassen das sinkende Schiff? Wenn sich unter den hiesigen Gegebenheiten unternehmerische Tätigkeit nicht mehr darstellen lässt, sprich Verluste die von Meyer Burger genau beziffert wurden, folgen Konsequenzen. Oder sollte man doch lieber in die Insolvenz gehen? Man würde dann erstmal aufhoeren zu produzieren, laut Habeck. Spaß aus. Nein, die Politik in Brüssel und Berlin pennt und die Chinesen handeln.

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