Krise für Solarbranche Solarmodul-Hersteller Meyer Burger überlegt Werk in Freiberg zu schließen
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17. Januar 2024, 15:54 Uhr
Der Solarhersteller Meyer Burger will bis Februar über die Zukunft des Produktionsstandortes in Freiberg entscheiden. Mit der Schließung des Werks würde Meyer Burger die Herstellung von Solarmodulen in Deutschland vollständig einstellen. Das Unternehmen begründet seine Pläne mit den schlechteren Bedingungen am europäischen Markt.
- Der Standort des Solarunternehmens Meyer Burger in Freiberg könnte im Frühjahr geschlossen werden.
- Geplant ist eine Entscheidung bis Mitte Februar.
- Die Standorte in Bitterfeld-Wolfen und Hohenstein-Ernstthal sollen weiterbetrieben werden.
Das Solarunternehmen Meyer Burger überlegt nach eigenen Angaben die Herstellung von Solarmodulen in Deutschland zu beenden. Dafür könnte das Werk im sächsischen Freiberg bis Anfang April 2024 geschlossen werden. Das geht aus einem am Mittwoch vorgestellten Plan des Unternehmens hervor, mit dem "unhaltbare Verluste" in Europa verringert werden sollen. Außerdem will sich das Unternehmen demnach stärker auf die USA konzentrieren.
Meyer Burger: Entscheidung bis Mitte Februar
Eine endgültige Entscheidung soll demnach bis Mitte Februar getroffen werden, "sofern keine ausreichenden Maßnahmen zur Herstellung fairer Wettbewerbsbedingungen in Europa, etwa durch Resilienzmaßnahmen, ergriffen werden".
Angesichts des sich verschlechternden europäischen Marktumfeldes ist die Solarproduktion in Freiberg den Angaben zufolge in vollem Umfang vorerst nicht weiter tragbar. Bei dem Werk handele es sich um die größte Solarmodulproduktion Europas. 500 Beschäftigte wären von der Schließung betroffen.
Standorte Bitterfeld-Wolfen und Hohenstein-Ernstthal des Solarherstellers bleiben erhalten
Die Zellproduktion in Bitterfeld-Wolfen in Sachsen-Anhalt solle aber weiterlaufen und den Aufbau der Modulproduktion in den USA unterstützen. Auch der Maschinenbau sowie die Entwicklungsstandorte in der Schweiz und Deutschland seien von den Maßnahmen nicht betroffen, teilte das Unternehmen mit.
In Hohenstein-Ernstthal in Sachsen betreibt Meyer Burger ein Technologie- und Produktzentrum.
Kretschmer fordert Rettungspaket für Solarindustrie
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat von Bund und EU ein Rettungspaket für die Solarindustrie gefordert. Die Branche sei wichtig für die wirtschaftliche Stärke und Souveränität Deutschlands und Europas, sagte Kretschmer am Mittwoch. Bund und EU müssten endlich handeln. Andernfalls stünden viele Arbeitsplätze im Osten auf dem Spiel.
Es müsse, wie in den USA und China, mehr Geld in die Hand genommen werden, sodass die Solarindustrie wettbewerbsfähig bleibe, sagte Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig dem MDR. Es brauche die entsprechenden Rahmenbedingungen in Brüssel sowie Entscheidungen in Berlin. "Mit beiden stehen wir in engem Kontakt, damit die Bedingungen so sind. Und wir haben keine Zeit mehr, denn die Entscheidungen für das Unternehmen müssen jetzt im Februar getroffen werden", sagte Dulig.
Die Ankündigung sei ein Weckruf, sagte Sachsens Energieminister Wolfram Günther (Grüne). Auch er forderte ein entschlossenes Bekenntnis für die Solarindustrie aus dem Bundesfinanzministerium. "Die Instrumente sind bekannt, es braucht deren Finanzierung." Die Solarindustrie sei wichtig für mehr Unabhängigkeit von China.
dpa/Reuters (akq/ewi)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 17. Januar 2024 | 11:00 Uhr
Nudel81 vor 46 Wochen
Vielleicht nicht Freiberg aber Thalheim bei Bitterfeld hat man gerne Fördergelder genommen. Wenn man den Chef des Unternehmens glauben darf ist es nicht unwahrscheinlich das auch hier dicht gemacht wird.
Täglich grüßt das Murmeltier! Die selbe Geschichte gab es schon einmal mit Q-Cells.
pepe79 vor 46 Wochen
Tippfehler...
-auch (Uch)
-heren Ziele (heten Zoele)
Ja lesen hilft, leider hat die Seite gerade einen Bug. Ich kann den Text auf dem Smartphone aktuell nichtscrollen und so nicht mehr gegenlesen.
MDR bitte mal sehen wo der technische Fehler liegt!
Denkschnecke vor 46 Wochen
Man soll ja hier nicht die Rechtschreibung anderer Kommentare kritisieren. Ihr Kommentar allerdings ist für mich unlesbar. Uch, Euter und Zoele? Vielleicht vor "Senden" doch noch mal durchlesen?