Eine Lehrerin schreibt in einer Grundschule Wörter mit «Sp» am Anfang an eine Tafel.
Sachsen-Anhalts Regierungskoalition lehnte einen Gesetzentwurf der Linken zur besseren Bezahlung von Grundschullehrer ab. Bildrechte: picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow

Sachsen-Anhalt Grundschullehrer erhalten vorerst nicht mehr Geld

21. Oktober 2022, 19:05 Uhr

Erst in der vergangenen Woche hatten Grundschullehrer und -lehrerinnen vor dem Landtag für mehr Geld demonstriert. Bildungsministerin Eva Feußner hatte Verständnis dafür gezeigt. Einen Vorschlag der Linken lehnte die Koalition nun dennoch ab.

Das Land Sachsen-Anhalt wird Grundschullehrkräfte vorerst nicht besser bezahlen. Das berichtete die Landtagsabgeordnete der Grünen, Susan Sziborra-Seidlitz, MDR SACHSEN-ANHALT am Freitag aus dem Bildungsausschuss. Demnach hat die Koalition aus CDU, FDP und SPD einen entsprechenden Gesetzentwurf der Linken abgelehnt.

Laut dem Entwurf sollten Lehrkräfte an Grundschulen künftig nach Besoldungsstufe A13 bezahlt werden, anstatt wie bisher nach A12. Dadurch hätten sie monatlich rund 600 Euro mehr Einkommen. Genau dafür hatten Grundschullehrer- und -lehrerinnen in der vergangenen Woche vor dem Landtag demonstriert. Andere Bundesländer zahlen bereits mehr.

Bildungsministerin Feußner eigentlich für bessere Bezahlung

Zuvor hatte bereits der Finanzausschuss den Entwurf abgelehnt. Sziborra-Seidlitz sagte, die Koalition habe angekündigt, einen eigenen Vorschlag zu unterbreiten. Die SPD-Fraktion schrieb am Freitagnachmittag auf Twitter: "Wir werden uns als Koalition gemeinsam auf den Weg machen."

Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) hatte sich zuletzt dafür ausgesprochen, Grundschullehrkräfte besser zu bezahlen.

Das Geld dafür ist aktuell jedoch nicht im Haushaltsentwurf für 2023 eingeplant, erklärte das Bildungsministerium im Ausschuss auf Nachfrage einer Abgeordneten. Nach Schätzungen in der Koalition würde es das Land einen zweistelligen Millionenbetrag kosten, die Grundschullehrerinnen und -lehrer hochzustufen.

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MDR (Lars Frohmüller, Daniel Salpius)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 21. Oktober 2022 | 18:00 Uhr

4 Kommentare

GS-Lehrerin am 22.10.2022

Seit den 90ern sind alle Grundschullehrer an Unis ausgebildet, haben Abitur sowie ein Erstes und Zweites Staatsexamen. Den jungen Leuten stellt sich die Frage, warum sie so viel weniger verdienen sollen, als die Kollegen an weiterführendes Schulen? Eine weitere Frage wäre, wenn es um die "Höhe" der Schulform geht: Wieso bekommen dann eigentlich Förderschullehrer auch A13/ E13? Ist die Förderschule nicht fachlich noch "einfacher" als die Grundschule? Das Argument nach der Höhe der Schulform hält der Realität nicht stand! Denn sonst ist es ein eklatanter Widerstpruch, dass ein Förderschullehrer A13 bekommt, eine Grundschullehrerin aber nicht. Vor allem, wenn beide zwei Staatsexamen an einer Uni absolviert haben.

GS-Lehrerin am 22.10.2022

Es ist eine krasse Fehlentscheidung! Die Grundschullehrer/innen haben seit den 90ern auch ein Zweites Staatsexamen und sind fachwissenschaftlich und pädagogisch an Universitäten ausgebildet worden. Junge Absolvent/innen kennen ihren Marktwert! Grundschullehrer sind - bundesweit - GOLDSTAUB! Und Sachsen-Anhalt lässt diese wertvollen Menschen abwandern!! Wer bitte unterrichtet denn dann unsere Kinder?! Soll die Unterrichtsversorgung unter 50 Prozent fallen? Müssen dann noch mehr Kinder ins Home-Schooling? Können wir und DAS leisten???

Berufskraftfahrer am 21.10.2022

Na dann wird das Land Sachsen-Anhalt am 2023 bald noch weniger Lehrer haben.
Hauptsache unsere Politiker erhöhen sich ihr Geld regelmäßig und verschenken es ins Ausland.

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