
Frau soll geholfen haben Gefangener nutzt Zahnarzttermin für Fluchtversuch
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21. September 2023, 14:42 Uhr
Sechs Freiheitsstrafen, eine Jugendstrafe und ein Jugendarrest – das ist die strafrechtliche Bilanz eines Häftlings, der am Mittwoch in Halle einen Fluchtversuch unternommen hat. Der Versuch scheiterte jedoch. Auch die Hilfe einer bislang unbekannten Frau war nicht von Erfolg gekrönt.
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Ein langjähriger Häftling hat in Halle einen Zahnarztbesuch für einen Fluchtversuch genutzt, ist aber gescheitert. Der 39-Jährige sei am Mittwoch von einer Frau unterstützt worden, teilte das Justizministerium am Donnerstag mit. Justizvollzugsbeamte hatten den Mann, der in der Justizvollzugsanstalt Volkstedt (Lutherstadt Eisleben) einsitzt, zu einer Zahnbehandlung begleitet. Nach einem Toilettengang soll der an den Füßen gefesselte Mann einen Beamten angegriffen und versucht haben zu fliehen. Die Beamten hätten ihn aber vor der Zahnarztpraxis überwältigen können.
Versuchte Gefangenenbefreiung?
Bei der Verfolgung des Häftlings soll eine Unbekannte die Beamten angegriffen haben. Die Justizbeamten setzten eigenen Angaben zufolge Reizgas ein und drängten die Frau mit körperlicher Gewalt zurück. Die Frau konnte flüchten. Gegen sie werde nun wegen des Verdachts der Gefangenenbefreiung ermittelt. Zudem hat der Justizvollzug nach Angaben des Ministeriums eine interne Auswertung eingeleitet.
Mehrfach verurteilt
Der Häftling stammt aus Sachsen-Anhalt und ist mehrfach vorbestraft. Sechs Freiheitsstrafen, eine Jugendstrafe und ein Jugendarrest stünden zu Buche, zweimal sei er in Erziehungsheimen gewesen, hieß es. Derzeit sitzt er unter anderem wegen Diebstahls in besonders schwerem Fall und Diebstahls mit Waffen ein.
dpa, MDR (Moritz Arand)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 21. September 2023 | 14:00 Uhr