Fußball Motorrad-Staffel übt Polizei-Eskorte für EM in Leipzig
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15. Mai 2024, 17:57 Uhr
Ins Trainingslager vor der Fußball-EM in Deutschland gehen nicht nur die Mannschaften, sondern auch die Sicherheitskräfte. Die Motorrad-Staffel der Polizei Sachsen testete in Leipzig. Die Motorrad-Crews sollen die Teams und prominente Gäste während der vier EM-Partien in der Messestadt eskortieren.
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Die Motorrad-Meute kündigt sich akustisch an: Plötzlich ist in Sichtweite des Leipziger Völkerschlachtdenkmals ein "Tatütata" zu vernehmen. Kurze Zeit später wird die Kreuzung Prager Straße und Tabaksmühle von zwei vorausfahrenden Polizisten gesperrt und eine Eskorte von Motorrädern und zwei Autos fährt über die Kreuzung Richtung Denkmal.
Die Biker reihen sich danach auf dem Parkplatz vor dem Monument auf. Auf den ersten Blick wirkt es wie ein Bild von Motorrad-Freunden auf Sonntagsausflug. Dieser "Sonntagsausflug" passiert aber an einem Mittwoch - und ist eine Übung. Hier probt die Polizei für die Fußball-Europameisterschaft der Männer 2024. Vier Partien finden in Leipzig statt, dann steht die Messestadt im europaweiten Blickpunkt.
Eskorte von Staatsgästen und Teambussen trainiert
Danny Bittorf von der Polizeidirektion Leipzig sagte MDR SACHSEN: "Wir haben in den letzten drei Tagen anlässlich der EM eine Übung mit allen Motorradstaffeln der sächsischen Polizei durchgeführt. Wir haben zum Beispiel die Lotsung von Mannschaftsbussen zum Trainingsgelände oder ins Stadion geübt. Oder die Eskorte von Staatsgästen."
Bei der Übung am Mittwoch geht es von der Verkehrspolizeiinspektion Leipzig-Paunsdorf nach Nordsachsen, weiter zum Flughafen, über die Messe zum Stadion und zu Hotels, dann über den Südosten zum Völkerschlachtdenkmal und wieder zurück nach Paunsdorf. Die Übung sei "sehr gut" verlaufen, sagte Bittorf.
Nadelöhre: Kreuzungen und Berufsverkehr
In der Messestadt steigen ein Achtelfinale und die Gruppenspiele Frankreich - Niederlande, Italien - Kroatien und Portugal - Tschechien. "Für uns sind alle Spiele gleich", gibt es für Polizeihauptkommissar Bittorf keine Unterschiede. Neuralgische Punkte bei der Begleitung eines Teambusses seien der "Berufsverkehr, wenn der Verkehr zäher wird und wir den Bus da durchmanövrieren müssen" sowie "größere Kreuzungen, die auch ein größeres Gefahrenpotenzial bieten".
Viel Erfahrung hätte man durch die Champions-League- und Bundesliga-Partien von RB Leipzig sammeln können. Auch dort werden Busse eskortiert. Zuletzt kreuzte Real Madrid in Leipzig auf und wurde vom Flughafen Erfurt ins Steigenberger-Hotel begleitet.
Übung auch für Macron-Besuch in Dresden
Dass der französische Staatspräsident Emmanuel Macron am 27. Mai in Dresden zu Gast ist, spiele für die Leipziger Übung nur eine "indirekte Rolle", so Polizist Bittorf: "Es ist ein schöner Zufall, dass wir es vor dem Staatsbesuch noch einmal üben können."
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 15. Mai 2024 | 19:00 Uhr