Projekt zur Wasserstoff-Herstellung Energiepark Bad Lauchstädt bekommt 34 Millionen Euro vom Bund
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09. September 2021, 13:20 Uhr
Sachen-Anhalt will Vorreiter bei der Erforschung und Nutzung grünen Wasserstoffs werden. Ein Modellprojekt entsteht in Bad Lauchstädt: Im geplanten Energiepark soll das Gas künftig CO2-neutral hergestellt und unterirdisch gespeichert werden können. Am Donnerstag gab es dafür mehr als 30 Millionen Euro Fördermittel vom Bund.
Sachen-Anhalt setzt auf grünen Wasserstoff. In Bad Lauchstädt im Saalekreis soll dafür in den nächsten Jahren ein Energiepark aufgebaut werden. Dazu hat es am Donnerstag den Startschuss mit einem Fördermittelbescheid über 34 Millionen Euro gegeben.
Wasserstoff kann vor Ort gespeichert oder weitergeleitet werden
Mit Hilfe eines Windparks soll in Bad Lauchstädt grüner Wasserstoff hergestellt werden. Das Gas wird als "grün" bezeichnet, wenn es CO2-neutral hergestellt wird. Wasserstoff wird erzeugt, indem Wasser in seine Bestandteile (Wasserstoff und Sauerstoff) gespalten wird. Dies geschieht mittels Elektrolyse.
Das Gas kann anschließend in Bad Lauchstädt in riesigen unterirdischen Zisternen gespeichert werden, oder durch Pipelines nach Leuna transportiert und dort genutzt werden.
Für das Projekt haben sich mehrere Unternehmen zusammengeschlossen. Sie investieren insgesamt 140 Millionen Euro, ergänzt nun durch die Bundesmittel.
Weil das Verfahren zur Herstellung von grünem Wasserstoff laut Fraunhofer-Institut viel Strom benötigt, ist die Erzeugung im industriellen Maßstab noch nicht wirtschaftlich. Im mitteldeutschen Chemiedreieck wird deswegen getestet, wie Wasserstoff kostengünstig und in großen Mengen produziert, transportiert und gespeichert werden kann.
Was ist Wasserstoff
Wasserstoff gilt – stellt man ihn aus erneuerbaren Quellen her – als wichtigster Energieträger in der Energiewende. Das Gas könnte in Windparks Energie speichern, wenn beispielsweise nachts nicht so viel Strom benötigt wird, und dann etwa genutzt werden, um Lastwagen oder Linienbusse anzutreiben.
Sachsen-Anhalts Wasserstoffstrategie
Sachsen-Anhalt will zum bundesweiten Vorreiter bei der Erforschung und Nutzung grünen Wasserstoffs werden. Dafür hat die Landeregierung im Mai dieses Jahres, kurz vor der Landtagswahl, eine Wasserstoffstrategie verabschiedet.
Die Strategie enthält 16 Maßnahmen, die Hälfte soll in den kommenden zwei Jahren umgesetzt werden. Sie sieht unter anderem eine Ausweitung der Flächen für die Windenergie vor, einen Bürgerdialog und eine Koordinierungsstelle in der Landesenergieagentur.
Neue Arbeitsplätze für Kohleregionen
An der Wasserstoffstrategie hatten das Energieministerium, das Wirtschaftsministerium und das Verkehrsministerium mehr als ein Jahr lang gearbeitet. Mit der Erforschung und Nutzung der Technologie will das Land vor allem in den Kohleregion neue Arbeitsplätze schaffen.
MDR/Theo M. Lies, Cornelia Winkler, dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 09. September 2021 | 10:00 Uhr
Oskar am 09.09.2021
Leider wird nie erwähnt, dass Wasserstoff hoch explosiv ist. Außerdem gab es in der Region schon Gebirgsschläge!!! Sitzen wir dann auf einem Pulverfass? Eine Information der betroffenen Bevölkerung durch die Verantwortlichen erfolgte bisher nicht.