Neue Strategie Sachsen-Anhalt investiert in Hochwasserschutz

06. Dezember 2022, 19:08 Uhr

Der Hochwasserschutz in Sachsen-Anhalt soll ausgebaut werden. Das beschloss das Kabinett. Für die neue Hochwasserstrategie sind 657 Millionen Euro vorgesehen. Damit sollen Deiche saniert und neugebaut werden. Zudem sollen zusätzliche Überflutungsflächen entstehen.

Sachsen-Anhalt will bis zum Jahr 2027 etwa 657 Millionen Euro in den Hochwasserschutz investieren. Umweltminister Armin Willingmann (SPD) sagte nach einer Kabinettssitzung, die Hochwasserstrategie sei überarbeitet worden und trage den Titel "Stabil im Klimawandel". 195 Projekte seien darin vorgesehen. Dazu gehörten die Sanierung und der Neubau von Deichanlagen. Außerdem sollen zusätzliche Überflutungsflächen entstehen, indem Deiche zurückgelegt werden.

Die Deiche in Sachsen-Anhalt haben eine Gesamtlänge von rund 1.368 Kilometern. Davon besteht laut Willingmann aktuell auf 241,9 Kilometern Anpassungs- und Sanierungsbedarf. 116,5 Kilometer Deiche seien dringend sanierungsbedürftig oder nicht standsicher.

Investitionen in Deichausbau, Hochwasserschäden und Frühwarnsysteme

Von den Maßnahmen profitieren laut Willingmann etwa der Hochwasserschutz an der Ilse in Ilsenburg und an der Weißen Elster. An Saaledeichen und im Magdeburger Stadtgebiet sollen Hochwasserschäden beseitigt werden. Zusätzlich soll Geld in neue Möglichkeiten zur Wasserrückhaltung und in Frühwarnsysteme investiert werden.

Reaktion auf zunehmende Extremwetterereignisse und Ahr-Hochwasser

In den Jahren 2002 und 2013 hatten Hochwasser zu enormen Schäden in Sachsen-Anhalt geführt. Daraufhin hatte das Land den Hochwasserschutz verstärkt. Willingmann sagte, nun habe es Neujustierungen gegeben, in die Erkenntnisse aus der Hochwasserkatastrophe 2021 an der Ahr eingeflossen seien. Der Klimawandel mit zunehmenden Extremwetterereignissen wie Starkregen und Dürren spielten eine größere Rolle. 

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dpa, MDR (Leonard Schubert)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 06. Dezember 2022 | 19:00 Uhr

3 Kommentare

steka am 07.12.2022

Das ist schön und gut. Abar damit die Maßnahmen auch züging greifen müßten erstmaldie gesetzlichen grundlagen geändert werden, daß Hochwasserschutz vor Uweltschutz, daß auch das Klagerecht eingeschränkt wird. es kann nicht sein, daß wenn "gefahr in Verzug" dringende Maßnahmen durch Klagen und eine langsam mahlende Mühle der Justiz über Jahre blckiert werden, jedesmal mit wechselden Argumenten immer wieder neu geklagt werden kann.

Basil Disco am 07.12.2022

Das kommt doch "rechtzeitig" zu spät. Die Elbdeiche werden gerade in großem Stil auf den alten Trassen ausgebaut. Damit hat man sich für viele Jahrzehnte die Möglichkeit der Rückverlegung und Aktivierung von ehemaligen Überschwemmungs- und Auenflächen verbaut. Das verdanken wir einer unseligen Allianz von profilierungssüchtigen Lokalpolitikern und der rückwärtsgewandten naturfeindlichen Einstellung bei den Verantwortlichen in den zuständigen Behörden.

Eiche am 06.12.2022

Alt-Lostau würde heute wieder „absaufen“. Da passiert gar nichts!!!

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