Trotz sinkender Schülerzahlen Expertenbericht: Sachsen-Anhalt braucht mehr als 9.000 neue Lehrer
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21. November 2023, 16:08 Uhr
Sachsen-Anhalt braucht bis zum Jahr 2035 mehr als 9.000 neue Lehrerinnen und Lehrer. Das ist das Ergebnis eines Expertenberichts. Demnach sinken zwar bis dahin die Schülerzahlen, doch ein deutlich höherer Anteil der Lehrkräfte geht in Rente. Allein mit den derzeitigen Lehramtsstudierenden im Land kann der Bedarf nicht gedeckt werden.
- Sachsen-Anhalt braucht in Zukunft mehr als 9.000 neue Lehrer. Die Anzahl der Lehramtsstudierenden reicht dafür nicht aus.
- Bis zum Jahr 2035 sinkt zwar die Zahl der Schüler, dafür gehen aber auch zwei von drei Lehrkräften, die derzeit unterrichten, in Rente.
- Generell gibt es zu wenige Lehramststudierende, doch bestimmte Fächer fehlen besonders.
Sachsen-Anhalt braucht bis zum Jahr 2035 mehr als 9.000 neue Lehrerinnen und Lehrer. Zu diesem Ergebnis kommt eine Expertengruppe, die für das Land einen Bericht zum Lehrkräftebedarf erarbeitet hat. Den Bericht hat das Bildungsministerium am Montag veröffentlicht.
Lehrermangel vor allem an Sekundarschulen erwartet
Der Analyse zufolge reicht die Zahl der Lehramtsstudierenden in Sachsen-Anhalt nicht, um in den kommenden Jahren den Bedarf an Lehrern zu decken. Innerhalb der nächsten vier bis fünf Jahre könne der Bedarf durch die Hochschulabsolventen lediglich zu 48 Prozent gedeckt werden – also nur knapp zur Hälfte.
An Sekundarschulen könne sogar nur jede fünfte Stelle durch Lehramtsstudenten aus Sachsen-Anhalt neu besetzt werden. Die darüber hinaus benötigten Lehrkräfte müssten aus anderen Bundesländern oder durch Seiteneinsteiger gewonnen werden.
Weniger Schüler in Sachsen-Anhalt erwartet
Bis zum kommenden Schuljahr steigen die Zahlen der Schülerinnen und Schüler in Sachsen-Anhalt laut Bildungsministerium an: Von 180.500 Kindern und Jugendlichen im Jahr 2021/22 auf 191.000 im kommenden Schuljahr 2024/25.
In den darauffolgenden Jahren zeichnet sich dem Ministerium zufolge eine Trendumkehr ab. Demnach werden im Schuljahr 2035/36 voraussichtlich 161.000 Schülerinnen und Schüler an den öffentlichen Schulen in Sachsen-Anhalt lernen.
Zwei Drittel der Lehrer gehen in Rente
Den Schülerzahlen entsprechend wird sich nach Angaben des Bildungsministeriums auch die Zahl der Lehrerstellen verringern: um elf Prozent auf rund 12.900 Stellen. Allerdings würden bis dahin mehr als zwei Drittel der Lehrerinnen und Lehrer, die derzeit im Land unterrichten, in den Ruhestand gehen.
Der Expertenbericht kommt daher zu dem Ergebnis, dass bis zum Schuljahr 2035/36 rund 9.060 Absolventen der Lehramtsstudiengänge in den Schuldienst eintreten müssten, um den Bedarf zu decken. Die aktuelle Absolventenquote reiche dabei nicht aus.
Neben der reinen Anzahl der Studierenden und Absolventen weist der Bericht auf einen besonderen Bedarf bei bestimmten Fächern hin. Demnach werden vor allem in den Kernfächern Deutsch, Mathematik und Englisch sowie in den Naturwissenschaften Lehrkräfte benötigt. Alle Lehrkräfte, die derzeit in Sachsen-Anhalt ausgebildet werden, haben demnach eine Perspektive im Schuldienst des Landes.
dpa, MDR (Maren Wilczek, Nadine Hampel)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 20. November 2023 | 16:00 Uhr
Erichs Rache vor 45 Wochen
"Sachsen-Anhalt braucht mehr als 9.000 neue Lehrer"
SOOOOOO ein Quatsch!
Ich kann die Leier echt NICHT mehr hören!
Sachsen-Anhalt braucht Fachkräfte und KEINE Lehrer !!!
Schließt ALLE Schulen in Sachsen-Anhalt und schickt die sinnlos rumsitzenden und nutzlos Luft vergeudenden Kinder in die Produktion!
Macht einfach mal das, was FDP, CDU und SPD von Euch wollen !!!!!!!!!!!
steka vor 46 Wochen
Lehramtsstudiengänge ? Es werden erstmal 3000 Mikrotechnologen für Intel gebraucht ! Intel zahlt auch besser und kein Ärger mit Kindern und Eltern.
Dann kann man immer noch über Lehrerstudieplätze nachdenken.
Altlehrer vor 46 Wochen
Leider löst das die Probleme nicht. Schon jetzt gibt es nicht genug Bewerber für das Lehramt an Sekundarschulen, d.h. Studienplätze bleiben unbesetzt. Der Beruf das Sekundarschullehrers muss aufgewertet und attraktiver werden.