Fünf Millionen Euro mehr Umbau von Hexentanzplatz und Bergtheater in Thale wird teurer

13. April 2023, 10:00 Uhr

Seit einem Jahr wird der Hexentanzplatz in Thale saniert und mit ihm das Bergtheater. Doch die gestiegenen Baukosten werden zum Problem. Fünf Millionen soll die Sanierung mehr kosten. Das Land soll helfen. Anträge sind gestellt.

Mann mit grauen haaren und roten Fleece-Pullover macht ein Selfie vor einem Fachwerkhaus mit MDR-Logo
Bildrechte: MDR/Carsten Reuß

Ein Bagger und gleich sechs Spaten wurden am 12. April 2022 symbolisch in die Erde hoch über dem Bodetal bei Thale gestochen. Immerhin sollte richtig geklotzt werden auf dem Hexentanzplatz. Rund um den Hexenring mit den Bronzefiguren war ein Dörfchen aus Hexenhäuschen geplant für Händlerinnen und Gastronomen, dazu eine Touristinfo und als neues Wahrzeichen ein Hexenturm. Auch ein Parkdeck für mehr Parkplätze sollte entstehen. Das berühmte Bergtheater sollte modernisiert und erweitert werden von einst 1.300 auf fast 2.000 Zuschauerplätze. Alles zusammen sollte knapp 13 Millionen Euro kosten.

Hexenturm und Händlerdorf noch nicht zu erahnen

Wer heute den Hexentanzplatz besucht, sieht jede Menge Bauzäune und sofort eine große Stahlkonstruktion. Es ist das Parkdeck, das bereits fertig montiert ist. Das werde noch begrünt, versichert Ronny Große, der Geschäftsführer der Bodetal Tourismus GmbH, dem Tourismusbetrieb der Stadt Thale.

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Das geplante Händlerdorf lässt sich bis jetzt nur erahnen. Bildrechte: Carsten Reuß

Auf der anderen Seite des Platzes steht der Rohbau des Gebäudes der künftigen Touristinfo. Dass das Dach einmal die Form von spitzen Hexenhüten haben wird, ist bereits zu erahnen. Noch nicht zu erahnen ist der geplante Hexenturm, für den gerade die Baugrube ausgehoben wurde und erst recht noch nichts vom künftigen Händlerdörfchen mit etwa 15 Läden. Allerdings wurden erst vor Kurzem die Fördermittel dafür ausgereicht.

Umbau des Bergtheaters geht voran

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Das Bergtheater soll nach der Sanierung Platz für 2.000 Gäste haben. Bildrechte: Carsten Reuß

Sichtbar voran geht es indes im Bergtheater. Gerade wurden die alten Sitzreihen erneuert. Die neuen Sitzreihen für über 600 zusätzliche Zuschauer sind bereits fertig. Sie wurden sozusagen nach oben angesetzt. Die oberen Zuschauerränge liegen nun höher als früher und gestatten noch spektakulärere Ausblicke.

Sind die Sitzreihen fertig, müssen noch neue Gebäude für Gastronomie, Technik, Toiletten, Umkleiden und Lagerräume gebaut werden. Es gibt noch viel zu tun im Bergtheater. Doch man liege gut im Plan, sagt Ronny Große, allerdings nur, weil das Land noch mal Finanzmittel nachschießen wird.

Gestiegene Baukosten

Der Grund sind die wie überall gestiegenen Baukosten. Bis zu 140 Prozent hätten die Steigerungen für Baustoffe betragen, sagt Große. Obendrein habe man sie nicht immer wie gewollt bekommen. Das habe man nun aber im Griff. "Wir mussten extrem nachjustieren", so Große. Mit 13 Millionen Euro war ursprünglich geplant worden. Jetzt wird mit Mehrkosten von 30 bis 40 Prozent gerechnet. Das dürften dann rund 18 Millionen Euro werden. Das Land werde wohl helfen. Der Antrag sei gestellt worden, und die Signale seien positiv, so Große.

Er sei zuversichtlich, dass das Vorhaben planmäßig fertig wird. Wenn alles klappt, soll der Hexentanzplatz im kommenden Jahr Ende April zu Walpurgis eingeweiht werden. Wenig später zum Spielzeitbeginn soll das Bergtheater folgen, mit dann fast 2.000 statt bisher 1.300 Zuschauerplätzen.

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MDR (Carsten Reuß, Moritz Arand) | Erstmals veröffentlicht am 12.04.2023

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 12. April 2023 | 19:00 Uhr

15 Kommentare

W.Merseburger am 14.04.2023

Simone,
für Sie gilt ganz offensichtlich, dass getroffene Hunde bellen. Dummerweise verfüge ich über Wissen zu den unlauteren Methoden im Dickicht der oft mafiösen Vorgänge im Bauunwesen. Das alles als dummes Gequatsche am bierseeligen Stammtisch abzutun ist leider zu kurz gesprungen. Gerade zum BER gab es seriöse Firmen, die mit realistischen Preisangeboten nicht genommen werden durften und nach dem Desaster dann bei Hartmut ... am Tisch zum Trubleshooting saßen und zu retten hatten, was noch zu retten war. Übrigens so ein Treppenlift über 2 Etagen mit 4 Kurven ist hohe Schule, und an Wänden darf laut Gesetz nicht befestigt werden. Soviel zu Ihrem Stammtischgeschwätz!

Goldloeckchen am 14.04.2023

„ Aber hauptsache wieder eine Untergangsvision in den Raum gestellt.“

Jetzt haben sie jeden Post mit einer Antwort versehen und ganz schön übers Leder gezogen.
Fakt ist aber das sie so ziemlich allein mit ihrer Meinung hier stehen

😉👍🫠😂

Simone am 14.04.2023

@wer auch immer
Klar wir sind bis dahin alle verarmt.
Sieht man ja aktuell bei der Reisbranche, wo es den Menschen gar nicht weit genu weg gehen kann.

Aber hauptsache wieder eine Untergangsvision in den Raum gestellt.
PS: Wenn weniger Touristen kommen, weil es keine Attraktionen im Harz gibt, dann gehts noch schneller mit der Verarmung.

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