Harz Welche Folgen der Waldbrand am Brocken für die Umwelt hat
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28. September 2024, 12:00 Uhr
Der Waldbrand am Brocken Anfang September hat rund 17 Hektar Wald zerstört, zeigt eine Auswertung des Nationalparks Harz. Eine zusätzliche Belastung für die Natur könnte das neue Löschmittel sein, das die Feuerwehr eingesetzt hat. In der erneuten Totholz-Debatte spricht die Nationalparkverwaltung sich gegen dauerhafte Schneisen aus. Die Waldbrandsaison in Sachsen-Anhalt endet zum 30. September.
- Der Waldbrand im Harz Anfang September hat rund 17 Hektar Wald zerstört.
- Das Löschmittel, das die Feuerwehr eingesetzt hat, könnte die Umwelt zusätzlich belasten.
- Die Nationalpark-Verwaltung spricht sich gegen dauerhafte Totholz-Schneisen aus.
Beim Waldbrand am Brocken im Harz sind Anfang September etwa 17 Hektar Waldfläche zerstört worden. Das teilte die Nationalparkverwaltung in Wernigerode mit, die Satellitenbilder ausgewertet hat. Diese Fläche entspricht rund 24 Fußballfeldern.
Nationalpark Harz: Löschmittel könnte negative Folgen für die Umwelt haben
Nach Angaben der Verwaltung sind damit seit 2022 rund 30 Hektar Fläche verbrannt oder schwer geschädigt worden. Auch das Retardant, das die Feuerwehr eingesetzt hat, um die Ausbreitung des Waldbrands zu verhindern, könnte die Flächen belasten, hieß es. Die Nationalparkverwaltung äußerte zwar Verständnis für den Einsatz, wies aber darauf hin, dass negative Folgen für die Umwelt nicht ausgeschlossen werden könnten. Mit der Stadt Wernigerode sei vereinbart worden, langfristig Proben von den betroffenen Flächen zu überprüfen.
Der Waldbrand Anfang September hatte sich zeitweise auf einer Länge von mehr als 1.000 Metern am Brocken ausgebreitet. Die Löscharbeiten dauerten mehrere Tage. Nationalparkleiter Roland Pietsch dankte den Einsatzkräften in einer Pressemitteilung den Einsatzkräften für ihre Arbeit und die Zusammenarbeit.
Erneut Totholz-Debatte nach Waldbrand
In den vergangenen Jahren hatte es bereits mehrere große Waldbrände im Harz gegeben. Die Feuerwehr hatte zuletzt erneut weitere Maßnahmen zum Brandschutz gefordert. Neben einem Früherkennungssystem, Löschfahrzeugen für die Gleise der Harzer Schmalspurbahnen und einer Großübung für die Feuerwehren zählte dazu auch, vermehrt Totholz aus den Wäldern zu räumen. Kreisbrandmeister Kai-Uwe Lohse hatte vergangene Woche erklärt, das Totholz schränke die Bewegungsfreiheit der Feuerwehren ein. Er sprach sich dafür aus, in Risikogebieten Totholz-Schneisen anzulegen.
Die Forderung nach dauerhaften Totholz-Schneisen wies der Nationalpark Harz nun zurück. Stattdessen sollten die Schneisen bei Bedarf geschlagen werden. Das sei beim vergangenen Einsatz am Brocken geschehen. Allerdings seien potenzielle Brandstellen nicht im Voraus planbar.
Waldbrandsaison endet
Der 30. September gilt als das Ende der Waldbrandsaison. Bis Ende August erfasste das Landeszentrum Wald 21 Waldbrände mit einer Gesamtfläche von 3,69 Hektar. Hinzu kamen im September der große Brand in der Oranienbaumer Heide, wo insgesamt rund 50 Hektar gebrannt habe sollen, sowie der Brand auf dem Brocken.
dpa, MDR (Dennis Blatt, Maren Wilczek, Jörg Wunram) | Erstmals veröffentlicht am 27.09.2024
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 28. September 2024 | 07:00 Uhr
W.Merseburger vor 19 Wochen
Wenn ich die Formulierungen oben im Artikel so lese, sollen rund 17 ha Wald am Brocken gebrannt haben bzw. abgebrannt sein. Wenn ich die von mir verfolgten vielen Diskussionen und Aussagen der letzten Jahre besonders der Natur- und Umweltschützer zu eigen mache, dann gibt es am Brocken gar keinen Wald mehr sondern nur noch Ödland und Totholz. Da hat folglich ein Wald gebrannt, den es gar nicht mehr gibt. Nun aber Ironie aus. Es bleibt nämlich nach wie vor die Frage, wer dieses Totholzgebiet angezündet hat, war es Brandstiftung? Mein Bauchgefühl sagt, es war Brandstiftung, um gewisse andere Vorstellungen einer möglichen Entwicklung dieses Gebietes zu beschleunigen.
TNawrath vor 19 Wochen
Als es brannte, zeigte sich der Nationalpark offen für Brandschneisen zur Brandbekämpfung. Nun nicht mehr.
Wie stellt sich die Verwaltung denn vor, wie erst bei Bränden die Retter Schneisen durch den Wald schlagen sollen? Im unwegsamen Gelände, am Hang, bei Funkenflug und teilweise mit Felsen im Gelände?!
Wie soll das gehen?