Bernburg Nach Fischsterben: So will Solvay zukünftig Havarien verhindern
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19. August 2022, 08:48 Uhr
Angler haben in der Saale bei Bernburg in Sachsen-Anhalt tausende tote Fische entdeckt. Ursache ist möglicherweise eine Havarie in einem Unternehmen. Die Firma hat nun einen umfangreichen Maßnahmenkatalog präsentiert, um einen solchen Unfall in Zukunft ausschließen zu können.
- Die Firma Solvay aus Bernburg hat einen Maßnahmenplan vorgelegt, damit zukünftig keine giftigen Stoffe in die Saale gelangen.
- Geprüft wird auch eine Hauptforderung der Behörden, Rückhaltemöglichkeiten für Flüssigkeiten zu schaffen.
- Vergangene Woche ist offenbar ammoniakalische Sole ausgetreten und in die Saale gelangt. Dadurch sollen möglicherweise tausende Fische gestorben sein.
Die Firma Solvay in Bernburg hat einen Maßnahmenkatalog vorgelegt, mit dem zukünftig verhindert werden soll, dass wieder giftige Stoffe in die Saale gelangen. Das Landesverwaltungsamt in Halle prüft derzeit den Maßnahmenplan.
Solvay: 12 Punkte für mehr Sicherheit
Insgesamt zwölf Punkte sollen dafür sorgen, dass Giftstoffe nicht austreten. Dazu zählt, dass die defekten Rohre abgedichtet werden. Das gesamte Rohrsystem soll auf Dichtigkeit überprüft werden. Geprüft wird, ob eine bessere Beleuchtung zukünftig dafür sorgen könnte, dass Schäden schneller auffallen. Außerdem wird geschaut, ob das "Regenwasserkanalnetz in dem betroffenen Bereich" optimiert werden kann.
Ebenfalls geprüft wird, ob ein "Regenwasserpufferbehälter für Notfälle" installiert wird. Das Landesverwaltungsamt hält eine "technische Rückhaltemaßnahme" für "zwingend erforderlich".
Technische Störung: Giftige Sole gelangt in Saale
In der vergangenen Woche soll es in der Soda-Fabrik des Bernburger Werkes zu einer technischen Störung gekommen sein. Dabei sei ammoniakalische Sole ausgetreten und rund "10 Kubikmeter" in die Saale gelangt, teilte das Unternehmen den Behörden mit. Die defekte Rohrleitung sei umgehend außer Betrieb genommen und der Austritt von Sole gestoppt worden.
Ammoniakalische Sole ist flüssig und wird zur Produktion von Soda benötigt. Soda wird für die Fertigung von Glas und Reinigungsmitteln verwendet. Die Behörden wurden nach Angaben des Anglerverbandes und des Unternehmens eingeschaltet. Solvay stehe im Kontakt mit der Wasserschutzpolizei und dem Umweltamt des Salzlandkreises.
MDR (Hannes Leonard), dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 19. August 2022 | 07:30 Uhr
O.B. am 19.08.2022
Oh wow, 12 Sachen sind ihnen aufgefallen die einer Verbesserung bedürfen 🤔
Defekte Rohrleitungen sollten eigentlich bei einer regelmäßigen Wartung oder Begutachtung im voraus verhindert werden. Licht, so sollte man meinen, ist auch nicht so schlecht für so ein Werk. Ob das unter Unfall oder fahrlässig läuft werden Gerichte entscheiden aber der Schaden ist da. Wie weitreichend er noch wird zeigt die Zeit. Das Angler, wie ich es verstehe, als erstes den Schaden meldeten spricht auch nicht unbedingt für den Betrieb.