Bundeswehr Verteidigungsministerin Lambrecht besucht Gefechtsübungszentrum in der Altmark
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11. Juli 2022, 20:00 Uhr
Das Gefechtsübungszentrum des Heeres Colbitz-Letzlinger Heide hatte hohen Besuch: Verteidigungsministerin Christine Lambrecht machte sich vor Ort ein Bild von der Einsatzbereitschaft der Bundeswehr. Angesichts der weltpolitischen Lage betonte sie den Stellenwert der Ausbildung von Soldatinnen und Soldaten.
Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat am Montag erstmals das Gefechtsübungszentrum des Heeres Colbitz-Letzlinger Heide im Altmarkkreis Salzwedel besucht. Die Ministerin sagte MDR SACHSEN-ANHALT, sie wolle sich im Rahmen ihrer Sommerreise ein Bild über die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr machen. Vor dem Hintergrund der veränderten weltpolitischen Sicherheitslage betonte sie vor Ort die Wichtigkeit der Ausbildung von Soldatinnen und Soldaten.
Lambrecht: Soldaten bestmöglich ausbilden
"Wir werden die Nato mit zusätzlichen Kräften unterstützen. Wir sind ein verlässlicher Partner in diesem Bündnis", sagte die SPD-Politikerin am Montag im Gefechtsübungszentrum. Das heiße dann auch, dass die Angehörigen der Truppe, die etwa an die Ostflanke geschickt würden, bestmöglich ausgebildet sein müssten.
Lambrecht schaute sich in der Ausbildungseinrichtung bei Gardelegen an, wie die Soldaten auf ihren Einsatz vorbereitet werden. Rund 700 Frauen und Männer trainieren dort aktuell für den Einsatz im westafrikanischen Mali. "Das ist hier Hightech-Ausbildung, das ist die Vorbereitung auf den Ernstfall, auch unter Stressbedingungen", betonte Lambrecht.
Das bereitet auf etwas vor, das hoffentlich nie passiert.
Das passiert auf dem Gefechtsübungszentrum bei Gardelegen
Das "Gefechtsübungszentrum Heer" in Letzlingen bei Gardelegen ist nach Angaben der Bundeswehr die modernste Ausbildungseinrichtung für Streitkräfte in Europa. Trainiert würden landbasierte Operationen verbundener Kräfte. Neben dem Heer übten auch Soldaten anderer militärischer Organisationsbereiche und bei Bedarf auch anderer NATO-Partner in dem Zentrum. Ein besonderes Merkmal des Areals sei die Übungsstadt Schnöggersburg auf dem Truppenübungsplatz Altmark. Auf einem Gebiet von mehr als sechs Quadratkilometern befinden sich dort mehr als 550 Gebäude, eine 16 Kilometer lange Straße, ein 800 Meter langer Flusslauf und eine begehbare Kanalisation von 600 Meter Länge mit 20 Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten für urbane Trainingsmöglichkeiten. Quelle: Bundeswehr
In der Colbitz-Letzlinger Heide trainieren aktuell das Jägerbataillon 292 aus Donaueschingen (Baden-Württemberg), die Luftlandeaufklärungskompanie 310 aus Seedorf (Schleswig-Holstein), die 3. Kompanie des deutsch-französischen Versorgungsbataillons aus Müllheim (Baden-Württemberg), zwei Züge des Objektschutzregiments der Luftwaffe "Friesland" im niedersächsischen Schortens und weitere Einheiten. Die Übung dauert noch bis Mittwoch.
Dem MDR sagte Lambrecht, der Kampf gegen den Terrorismus in Mali sei noch lange nicht gewonnen: "Wir sehen, dass es dort noch viel Gewalt gegen die Zivilbevölkerung gibt. Da sind wir in der Staatengemeinschaft in der Verpflichtung." Eine endgültige Entscheidung über den Einsatz in Mali gibt es laut Lambrecht noch nicht: "Das ist eine Frage, die noch zu beantworten sein wird. Denn da müssen die Voraussetzungen geschaffen werden für die bestmögliche Sicherheit unserer Soldatinnen und Soldaten."
An dem Mali-Einsatz der UNO sind bis zu 1.400 Bundeswehr-Soldaten beteiligt. Der Bundestag hatte das Mandat im Mai um ein Jahr verlängert. Allerdings wurde auch eine Rückzugsklausel beschlossen, wenn die Sicherheit vor Ort nicht mehr gewährleistet ist.
Der Besuch der Verteidigungsministerin in der Altmark war am Montag der zweite Stopp auf ihrer Sommerreise. Am Vormittag hatte sie Soldaten in Munster in Niedersachsen besucht.
MDR (Bernd-Volker Brahms, Daniel Salpius), dpa
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DER Beobachter am 12.07.2022
U.a. weil Russland seine "Griffel" auch in Mali im Spiel hat. Bspw. terrorisiert die Gruppe Wagner lieber dort weiter die Bevölkerung als sich wie die russischen Rekruten und Reservisten verheizen zu lassen. Ich halte den Rückzug der Franzosen und der Bundeswehr gerade angesichts des russischen globalen Getreidekrieges für problematisch...
steka am 12.07.2022
naja, schönes Schaulaufen, war früher auch schon so, im Manöver, wenn hoher Besuch da war, hat alles bestens geklappt; wußten vorher wann der gefechtsalarm ausgelöst wird, wer die "Schlacht" gewinnen sollte. Aber wehe, wenn es mal plötzlich unvorbereitet alarm gegeben hat, da war das Chaos perfekt. Hoffentlich halten sich die Rebellen auch an die in der Colbitz-Letzlinger Heide geübten Gefechtsszenarien. Wollen die Malinesen überhaupt von ausländischen Mächten geschützt werden oder wird nur ein korrupets Militärregierungsregim am
hilflos am 11.07.2022
Wieso verteidigt Deutschland die Demokratie in Mali? Was soll der Quatsch? Mali war nie deutsche Kolonie und geht uns auch nichts an! Wenn die Menschen dort nicht mit deren "Freiheit" umgehen können, ist in erster Linie deren ehemalige Kolonialmacht gefordert!