Ein Student sitzt am Mittag allein in dem Hörsaal 1 der Friedrich Schiller Universität Jena
Die Hörsäle könnten im Wintersemester leerer sein. (Symbolbild) Bildrechte: imago images / Thomas Müller

Bildung Wegen Corona und Energiekrise: weniger Studierende an Hochschulen

22. Oktober 2022, 10:45 Uhr

Im Wintersemester haben sich weniger neue Studierende an den Hochschulen in Sachsen-Anhalt eingeschrieben als in den Vorjahren. Wissenschaftsminister Willingmann sieht die Gründe dafür vor allem in der Energiekrise und Corona-Pandemie. Er verspricht zusätzliche Gelder.

  • Vor allem kommen weniger Studierende aus dem Ausland nach Sachsen-Anhalt.
  • Eine Online-Lehre ist nicht geplant. Vorlesungen und Co. sollen in Präsenz stattfinden.
  • Es werden 20 Millionen Euro zusätzlich für hohe Energiekosten bereitgestellt.

An den Hochschulen in Sachsen-Anhalt haben sich zum Start des Wintersemesters weniger Studentinnen und Studenten neu eingeschrieben als in den vergangenen Jahren. Wie das Wissenschaftsministerium mitteilte, haben sich bisher etwa 6.200 Erstsemester immatrikuliert. Vor einem Jahr waren es noch 1.000 mehr.

Wissenschaftsminister Willingmann (SPD) führte die rückläufigen Zahlen im Wesentlichen auf die Corona-Pandemie und die Energiekrise zurück. Strikte Corona-Maßnahmen wie Lockdowns und Reisebeschränkungen hielten vor allem in Asien viele davon ab, ein Studium im Ausland zu beginnen. "Bereits in den vergangenen Jahren sind vor allem weniger Studierende aus dem Ausland zu uns gekommen", so Willingman. Dieser Trend setze sich nach jüngsten Rückmeldungen fort.

Außerdem führen laut dem Minister die anhaltenden Preissteigerungen dazu, dass das Studieren teurer wird. Darüber hinaus mache sich in Sachsen-Anhalt zunehmend der demografische Wandel bemerkbar. Auch das führe zu rückläufigen Bewerberzahlen.

Kein Home-Office-Studium geplant

Mit Blick auf den Lehrbetrieb stellte Willingmann klar, dass es eine Rückkehr zur Online-Lehre aufgrund der anhaltenden Krisen nicht geben soll: "Die Corona-bedingten Einschränkungen im Lehrbetrieb sowie die zeitweise Umstellung auf reine Online-Lehre haben die Studierenden in den vergangenen Jahren erheblich belastet." Weder eine Verlängerung der Winterferien noch eine Reduzierung des Lehrbetriebs sei geplant.

Collage aus acht Porträts von Studenten 1 min
Bildrechte: MDR/Fabian Frenzel | Collage: Max Schörm
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Studierende aus Sachsen-Amhalt sprechen über ihr Studium während Corona.

Do 13.01.2022 15:47Uhr 01:04 min

https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/magdeburg/magdeburg/video-studium-corona-magdeburg-100.html

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Zusätzliche Gelder für Hochschulen und Studierende

Hochschulen, Studentenwerke und Medizinische Fakultäten sollen laut dem Wissenschaftsministerium zusätzliche Mittel vom Land erhalten. "Wir haben im Landeshaushalt 2023 bislang rund 20 Millionen Euro zur Kompensation der Mehrausgaben für Energie eingeplant", erklärte Willingmann.

Auch Studierende erhalten Unterstützungen – beispielsweise durch höhere BAföG-Leistungen oder Heizkostenzuschüsse. Im Entlastungspaket der Bundesregierung ist außerdem eine Einmalzahlung über 200 Euro für alle Studierende eingeplant.

MDR (Fabian Frenzel)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | 22. Oktober 2022 | 06:00 Uhr

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