Comic-Sonderheft Abrafaxe suchen in Bautzen das "Geheimnis der Unsterblichkeit"

20. Dezember 2022, 19:11 Uhr

Unter dem Titel „Gregorius Mättig und das Geheimnis der Unsterblichkeit“ hat der Mosaik-Verlag ein neues Abrafax-Sonderheft herausgebracht. Es erzählt die Geschichte eines hochtalentierten Jungen und wie eine Bautzener Stiftung ihm zum Durchbruch verhilft.

Die Comic-Helden Abrax, Brabax und Califax nehmen die Leserinnen und Leser des neuen Sonderhefts mit in das Bautzen des 18. und frühen 19. Jahrhunderts. Dort begegnen sie Johann Gottlob Kauly, einem hochtalentierten Jungen aus einer armen sorbischen Familie und dessen Freund Friedrich Ehrenfried Rost. Die beiden Personen sind nicht erfunden. Sie waren tatsächlich Stipendiaten der Mättig-Stiftung.

Diese Stiftung des Bautzener Ratsherrn und Mediziners Gregorius Mättig förderte fast 300 Jahre Bildung und Wissenschaft in der Oberlausitz. Mehr als 1.000 jungen Menschen ermöglichte sie ein Studium oder den Schulbesuch. Davon erfahren im Heft auch die Abrafaxe. "Das Heft soll die Bedeutung der Förderung von Nachwuchs und der Teilhabe in einer Gesellschaft transportieren", sagt der Vorsitzende der Mättig-Stiftung Uwe Koch. Außerdem will die Stiftung als Auftraggeber des Sonderhefts vermitteln, "dass Bildung und Kultur Lebenselexiere sind, für die Lausitz und generell", betont Koch.

Bildung und Kultur sind Lebenselexiere, für die Lausitz und generell.

Uwe Koch Vorsitzender der Mättig-Stiftung Bautzen

Die Geschichte eines Bildungserfolgs

Das 52-seitige Sonderheft ist in nicht mal einem halben Jahr entstanden. "Es hat Spaß gemacht. Es war eine wilde Zeit", blickt Zeichner Jörg Reuter zurück und meint damit den Zeitdruck, unter dem er die Figuren entwickelte. "Ich habe wirklich den 2. Advent, sonnabends, sonntags zwölf, 13 Stunden durchgemacht – auch manche Nacht", erzählt der 63-Jährige. Das vergangene Vierteljahr habe er für die Arbeit am Comic ununterbrochen in Bautzen gelebt. "Allerdings in einer anderen Zeit als die Bürger hier", sagt Reuter augenzwinkernd. "Ich musste immer sehen, was hat Ende des 18., Anfang des 19. Jahrhunderts schon gestanden. Wie sahen die Häuser damals aus", beschreibt der Zeichner. Dabei habe er sich an alten Zeichnungen und Fotos orientiert, die ihm unter anderem das Bautzener Museum zur Verfügung stellte.

Für Autor Jens Uwe-Schubert bestand die Herausforderung am Bautzener Sonderheft darin, komplexe historische Zusammenhänge stark zu verdichten. "Die Schwierigkeit war tatsächlich, dass wir nur dieses eine Heft zur Verfügung hatten. Normalerweise haben wir zwölf, meistens sogar 24 Hefte für ein Thema", erzählt Schubert, dessen Familie aus der Lausitz stammt. Der Comicteil im Bautzen-Heft hat nur 36 Seiten. "Wir haben drei Zeitebenen, auf denen wir erzählen, weil ich dachte, Mättig kann man am besten ehren, indem man zeigt, was sein Werk bewirkt hat", erläutert der Autor. So kam Schubert auch auf den Titel "Das Geheimnis der Unsterblichkeit". "Wir würden heute nicht mehr von Mättig reden, wenn er nicht diese Stiftung ins Leben gerufen hätte", begründet Jens-Uwe Schubert.

Enorme Resonanz auf das unverkäufliche Sonderheft

Das neue Sonderheft soll es ab Anfang Januar 2023 im Bautzener Domladen geben. Es kann dort gegen eine Spende mitgenommen werden. 20.000 Exemplare hat die Mättig-Stiftung dank einer Förderung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung drucken können. Die Stadt will das Heft außerdem in den Schulen zur Bildungsarbeit einsetzen. "Ich will Mut machen mit diesem Heft, das Schicksal in die eigene Hand zu nehmen, dass man sich mit Bildung unheimlich viel erschließen kann", sagt der Vorsitzende der Mättig-Stiftung Uwe Koch. So solle das Heft aufzeigen, wie wertvoll Bildung und Teilhabe sind.

Ich finde es großartig, dass aus Wien oder sogar aus Ostfriesland, aus Südhessen die Nachfrage schon jetzt da ist.

Uwe Koch Vorsitzender der Mättig-Stiftung Bautzen

Gespannt ist Koch darauf wie lange die erste Auflage reichen wird. Denn schon jetzt sei die Resonanz enorm. "Ich finde es großartig, dass aus Wien oder sogar aus Ostfriesland, aus Südhessen die Nachfrage schon jetzt da ist", sagt er. Das zeige, dass die Mättig-Stiftung mit diesem Projekt in eine richtige Richtung gedacht habe.

MDR (mak)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Bautzen | 20. Dezember 2022 | 13:30 Uhr

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