Staatsanwaltschaft ermittelt Obduktionsergebnis nach Todesfall: Görlitzerin ertrank im Brunnenschacht
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02. Juli 2024, 05:30 Uhr
Die Anfang des Jahres in einem Schacht auf einem Görlitzer Hinterhof verunglückte Rentnerin ist nicht an Sturzverletzungen gestorben. Das hat die rechtsmedizinische Untersuchung der Leiche ergeben. Wie Oberstaatsanwalt Sebastian Matthieu auf Anfrage von MDR SACHSEN mitteilte, ergab die Obduktion Ertrinken als Todesursache.
Die 93-Jährige war am 28. Februar am helllichten Tag auf dem Hinterhof eines Mehrfamilienhauses in ein plötzlich entstandenes Loch gestürzt. Einsatzkräfte der Feuerwehr konnten die Seniorin nur noch tot bergen.
Hinterhof bleibt versiegelt
Nach einer Vorortbegehung und Aktenprüfung der städtischen Bauaufsicht wird davon ausgegangen, dass es sich bei dem Schacht um einen überbauten Brunnen handelt. Auch vier Monate nach dem tragischen Tod sei der Hinterhof weiter gesperrt. "Der Hofzugang ist nach wie vor durch die Polizei versiegelt", berichtet Stadtsprecherin Sylvia Otto.
Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung
Die Staatsanwaltschaft hat zur weiteren Aufklärung ein Gutachten bei einem Sachverständigen für Schäden an Gebäuden in Auftrag gegeben. Dieses liege aber bisher nicht vor. "Es ist nach wie vor ungeklärt, wie es überhaupt zu dem Unglück kommen konnte und wann welche baulichen Veränderungen in dem Hof vorgenommen wurden", erklärte Oberstaatsanwalt Matthieu. Auch zu diesen Fragen soll sich der beauftragte Sachverständige äußern.
Die Staatsanwaltschaft Görlitz ermittelt gegen Unbekannt wegen des Anfangsverdachts der fahrlässigen Tötung. Bisher ist demnach unklar, wer als Verursacher des Sturzes zur Verantwortung gezogen werden könnte.
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Bautzen | 02. Juli 2024 | 16:30 Uhr