Kohlekraftwerk in Jänschwalde
Das Kraftwerk Jänschwalde liefert seit 1981 Strom aus Braunkohle. Sie wird im benachbarten Tagebau gefördert. Bildrechte: IMAGO / Rainer Weisflog

Energieversorgung Leag: Hohe Auslastung bei zusätzlichen Blöcken im Kraftwerk Jänschwalde

12. März 2023, 17:00 Uhr

Im Oktober hat der Energiekonzern Leag zwei Kraftwerksblöcke wieder in Betrieb genommen. Vor dem Hintergrund der Energiekrise sollen sie wieder Braunkohle verstromen, um Gas zu sparen. Für die Leag ist ihr Einsatz "zwingend erforderlich". Der Umweltverband BUND dagegen bezeichnet die Wiederinbetriebnahme als "überflüssig".

Die beiden zusätzlichen Blöcke im Kraftwerk Jänschwalde laufen seit ihrer Wiederinbetriebnahme im Oktober mit sehr hoher Auslastung. Das teilte der Energiekonzern Leag auf Nachfrage von MDR SACHSEN mit. Demnach wurden die Blöcke E und F von Oktober 2022 bis Februar dieses Jahres mit durchschnittlich 90 Prozent Auslastung gefahren. Bei Volllastbetrieb können durch die insgesamt 1.000 Megawatt Leistung etwa zwei Millionen Haushalte mit Strom versorgt werden. Besonders im letzten Quartal vergangenen Jahres habe sich gezeigt, dass der flexible Einsatz der beiden Blöcke zwingend erforderlich war, so die Leag.

BUND findet Wiederinbetriebnahme überflüssig

Der Umweltverband BUND sieht dies allerdings anders. Im Februar hatte er mitgeteilt, dass die Auslastung der sechs Kraftwerksblöcke in Jänschwalde sinke. Auch die Blöcke E und F seien nicht die gesamte Zeit am Netz gewesen. Dies hätte die Auswertung von Daten der Internetseite energy-charts.info gezeigt. Aus ihnen werde deutlich, dass die Auslastung des Kraftwerks von Oktober bis Dezember 2022 sich deutlich gegenüber des vergleichbaren Vorjahreszeitraumes verringert habe. Die Wiederinbetriebnahme der Blöcke E und F sei überflüssig gewesen, heißt es von Seiten des BUND.

Leag widerspricht

Der Energiekonzern Leag hatte bereits gegenüber rbb24 dieser Darstellung widersprochen. Die Nachfrage nach den Kraftwerksblöcken sei bei geringer Einspeisung von Erneuerbaren Energien "weiterhin voll gegeben", teilte die Leag dem rbb mit. Die Blöcke E und F des Kraftwerkes Jänschwalde wurden 2018 und 2019 vom Netz genommen und als Reserve für Notsituationen vorgehalten. Im Oktober 2022 wurden sie wieder reaktiviert. Dafür hatte das Landesumweltamt Brandenburg eine Ausnahmegenehmigung erteilt, da die Blöcke nicht aktuellen Umweltstandards entsprechen. Die Genehmigung gilt zunächst befristet bis zum 30. Juni 2023.

MDR (lg, vis)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Bautzen | 10. März 2023 | 09:30 Uhr

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