Busbahnhof auf dem Postplatz, im HIntergrund das ehemalige Postgebäude in Aue
Der Postplatz in Aue ist eine zentrale Abfahrtshaltestelle des RVE, der mit seinen Buslinien das gesamte Erzgebirge erschließt. Jetzt bekommt der Busbetrieb mehr Geld. Bildrechte: IMAGO / Hanke

Kreistag Kostenexplosion: Regionalbusbetrieb im Erzgebirge braucht Finanzspritze

08. Dezember 2022, 12:21 Uhr

Der Regionalverkehr Erzgebirge leidet unter steigenden Kosten für Personal und Diesel. Deshalb gibt es vom Eigentümer, dem Erzgebirgskreis, mehr Geld. Dem hat der Kreistag am Mittwoch zugestimmt. Das Unternehmen betreibt die Überlandlinien im Erzgebirgskreis, im Landkreis Zwickau und viele von Chemnitz ausgehende Verbindungen sowie mehrere Stadtverkehre - außer in Chemnitz und Zwickau.

Der Kreistag des Erzgebirges hat eine Finanzspritze für den Regionalverkehr Erzgebirge (RVE) abgesegnet. Dem kommunalen Verkehrsunternehmen werden 3,2 Millionen Euro zusätzlich bereitgestellt. Der Busbetrieb hat - wie viele Verkehrsunternehmen bundesweit - mit gestiegenen Personalkosten und den höheren Dieselpreisen zu kämpfen.

Der RVE betreibt im Wesentlichen den Busverkehr auf dem Netz der früheren volkseigenen Kraftverkehrsbetriebe Annaberg und Karl-Marx-Stadt. Neben Überlandlinien gehören auch Stadtverkehre dazu. Wichtige Leistungen erbringt der Busbetrieb zudem im Schülerverkehr. Alle Fahrten werden von den Kreisen bestellt, es gelten die Tarife des Verkehrsverbundes Mittelsachsen. Ferner betreibt der RVE auch Werkstätten und erbringt darin Leistungen für Fremdkunden.

Auch Schmalspurbahnen in Finanznot

Der Geschäftsführer des Regionalbusbetriebs, Roland Richter, ist auch Geschäftsführer der Sächsischen Dampfeisenbahn-Gesellschaft mit den Schmalspurbahn-Linien Radebeul - Moritzburg - Radeburg, Freital - Dippoldiswalde - Kipsdorf und Cranzahl - Oberwiesenthal, die von der früheren BVO Verkehrsbetriebe Erzgebirge von der Deutschen Bahn übernommen worden waren. Auch die Schmalspurbahnen leiden unter gestiegenen Kohlepreisen und Personalkosten, haben deshalb Einschnitte im Fahrplan und höhere Fahrpreise angekündigt. Die drei Schmalspurbahnen sind seit einigen Jahren im Eigentum der Zweckverbände Verkehrsverbund Mittelsachsen und Verkehrsverbund Oberelbe.

Streit um Busverkehr im Vogtland dauert an

Unterdessen geht der Streit um den Regionalbusverkehr im Vogtland weiter. Das dortige Landratsamt fordert von den zwei privaten Busunternehmen, die den Linien- und Schulbusverkehr abdecken, Geld zurück. Die Unternehmen sollen sofort 600.000 Euro zahlen. Es handele sich um zu viel gezahlte Zuschüsse.

Seit Wochen liegen die zwei Busunternehmen mit dem Vogtlandkreis im Clinch. Die Busunternehmen hatten wegen Kostensteigerungen und Personalengpässen eine Vertragsanpassung verlangt und mit Einstellung des Busverkehrs gedroht. Dies konnte durch einen Kompromiss abgewendet werden. Mittlerweile ist aber die Rekommunalisierung des Busverkehrs im Gespräch.

MDR (lam)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 08. Dezember 2022 | 10:30 Uhr

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