Denkmalschutz Eisenbahnviadukt in Chemnitz bekommt Frischzellenkur
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Der Chemnitzer Bahnbogen ist ein Mammutbauprojekt der Bahn. Bis 2024 werden auf dem 2,8 Kilometer langen Streckenabschnitt der Sachsen-Franken-Magistrale allein fünf Brücken erneuert. Eine davon hat es besonders in sich: Das 275 Meter lange, denkmalgeschützte Bauwerk aus Eisen überspannt die Chemnitz und wird aufwendig saniert.

Auf dieser Seite:
- Die denkmalgerechte Sanierung des Chemnitzer Viadukts ist kompliziert.
- Im November gibt es durch die Bauarbeiten Einschränkungen im Bahnverkehr.
- Die Brücke soll Ende 2024 wieder in altem Glanz erstrahlen.
Das Chemnitzer Viadukt, eine 275 Meter lange Brücke über den Chemnitz-Fluss und die Bundesstraße 95, ist das schwierigste Projekt für die Bahn bei der Sanierung des Chemnitzer Bahnbogens. Die 113 Jahre alte Stahlträgerbrücke kann den heutigen Anforderungen des Bahnverkehrs nicht mehr gerecht werden.
Chemnitz Viadukt: Denkmalschutz und moderner Bahnverkehr
Daher hatte die Deutsche Bahn einen Abriss und einen modernen Neubau geplant. Doch das Eisenbahnbundesamt lehnte das ab - das Viadukt steht unter Denkmalschutz. Seit Anfang 2022 wird es aufwendig saniert.
Einer der beiden Brückenbogen wird derzeit sandgestrahlt und anschließend beschichtet. Am 31. Oktober werden die ersten modernen Teile geliefert, die der Brücke die nötige Standfestigkeit geben sollen. Mehrere 50 Tonnen schwere Stahlträger werden über die Bundesstraße 95 gehoben. Sie sollen künftig eine Stahlbetonwanne tragen, auf der die Gleise verlegt werden.
Einschränkungen im Bahnverkehr
Im November muss dann auch der Bahnverkehr über die Brücke für zwei Wochen gesperrt werden. Dann werden die inneren Hauptträger der Brücke ausgebaut. Auch sie müssen erneuert werden, damit die Brücke zukünftig wieder zweigleisig befahrbar ist.
In zwei Jahren soll die Brücke fertig sein
Bis Ende 2023 soll die Strecke über den Chemnitzer Bahnbogen komplett zweigleisig befahrbar sein. 2024 sollen dann auch die Arbeiten am Chemnitzer Viadukt abgeschlossen werden. Insgesamt soll am Viadukt so viel an Originalsubstanz erhalten bleiben wie möglich. Dafür werden die Brückenteile aufwendig begutachtet, teilweise sogar geröntgt oder per Ultraschall untersucht.
Die Bahn investiert in den Ausbau des Chemnitzer Bahnbogens rund 100 Millionen Euro. 2025 soll die 2,8 Kilometer lange Strecke endgültig fertig sein.
MDR (tfr/mdc)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Radioreport | 25. Oktober 2022 | 18:05 Uhr