Marx-Darm der Ausstellung Gegenwarten in Chemnitz
Das wulstige Werk sieht aus wie eine Bronzeskulptur, ist aber aus Glasfaserkunststoff. Bildrechte: IMAGO / Sylvio Dittrich

Kunstschau Gegenwarten Chemnitzer "Darm" zieht nach Bratislava um

01. April 2022, 17:04 Uhr

Das berühmte Wahrzeichen der Stadt Chemnitz, der monumentale Kopf des Philosophen Karl Marx, hat in einer Plastik eine ironische Ergänzung bekommen. Der Marx-Darm zierte vorübergehend einen Chemnitzer Park. Nun geht die Skulptur auf Reise.

Die Stadt Chemnitz beherbergt nicht nur den Kopf des Philosophen Karl Marx als riesiges Denkmal, sondern seit 2020 auch dessen Darm als künstlerische Installation unter freiem Himmel. Doch diese hintersinnige Arbeit der Künstlerinnen Anetta Mona Chisa und Lucia Tkácová zieht nun nach Bratislava um. Wie die Stadt Chemnitz mitteilte, wird die Skulptur von Montag (4. April) an auf dem Schillerplatz abgebaut und am Donnerstag von einer Transportfirma abgeholt.

Darm-Skulptur zur Kunstschau "Gegenwarten" entstanden

Mit der Skulptur hatten die Künstlerinnen dem im Volksmund "Nischel" genannten riesigen Marx-Kopf den Darm des Philosophen und Vordenkers des Kommunismus gegenübergestellt - im gleichen Maßstab von 1:24. Er war seither in einem Park in der Nähe des Marx-Monuments zu sehen. Die Skulptur war zur Kunstschau "Gegenwarten" entstanden, bei der Arbeiten von 20 internationalen Künstlern und Kollektiven zu sehen waren.

Doch öffentliche Plätze würden dafür nur temporär zu Orten künstlerischer Auseinandersetzung, hieß es. Deswegen solle der "Darm" nun wieder Platz machen für kommende Projekte.

MDR (kb)/dpa

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