Gefahr Schlingpflanzen verhindern Badespaß am "Großen Teich" in Freiberg
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16. Juni 2023, 07:59 Uhr
Der "Große Teich" in Freiberg ist ein idyllisches Fleckchen Erde vor den Toren der Stadt. Doch weil dort immer wieder Munition gefunden wurde, hatte die Stadt das Gelände 2019/2020 gesperrt, untersuchen und vom Kampfmittelbeseitigungsdienst beräumen lassen. 2021 wurde das Waldbad-Areal nach einer großen Umgestaltung wieder für die Besucher freigegeben, mit neuem Spielplatz, Kiosk, Grillplätzen. Nun gibt es wieder Ärger. Kurz vor Beginn der Badesaison tauchte eine neue Gefahr an dem Teich auf.
- Mitten in der Badesaison kämpft die Stadt Freiberg am "Großen Teich" gegen Schlingpflanzen.
- Die Pflanzen müssen mit der Wurzel entfernt werden, weil sie sich sonst schnell wieder ausbreiten.
- Bis zu den Sommerferien soll das Problem gelöst sein, damit das Badeverbot aufgehoben werden kann.
"Baden verboten." Solche Schilder am Badeteich dürften in diesen Tagen wohl niemanden erfreuen. Doch am "Großen Teich" in Freiberg ist genau das seit Ende Mai Realität. Der Stadt blieb nichts anderes übrig, als den Teich abzusperren. Schuld ist die Kanadische Wasserpest, die sich wie eine Seuche ausgebreitet hat.
"Wir hatten hier wirklich ab dem Frühjahr eine mehr oder weniger explosionsartige Ausbreitung der Kanadischen Wasserpest. Das ist eine nicht einheimische Art, eine Schlingpflanze, die natürlich bei einem ungeübten Schwimmer auch dafür sorgen kann, wenn er sich darin verheddert, dass es Probleme gibt. Deswegen haben wir vorsorglich den Badebetrieb gesperrt ", sagte Oberbürgermeister Sven Krüger (parteilos).
Wir hatten hier wirklich ab dem Frühjahr eine mehr oder weniger explosionsartige Ausbreitung der Kanadischen Wasserpest.
Wasserpflanzen müssen mit der Wurzel raus
Außerdem heuerte die Stadt eine Fachfirma an. Seit Montag grast die mit zwei Amphibienfahrzeugen den zweieinhalb Hektar großen Teich systematisch ab. Berge von Schlingpflanzen befördern die beiden Maschinenführer jeden Tag ans Ufer. Dabei müssen sie das Übel im wahrsten Sinne des Wortes an der Wurzel anpacken.
"Mit dem Rechen versuchen wir, da so nah wie möglich über den Grund zu fahren, sodass wir die Wasserpflanzen, wenn sie sich um den Rechen verhängen, mit den Wurzeln rausziehen können", sagt Maschinenführer Michael Neumann und fügt an: "Das Abschneiden hat keinen nachhaltigen Effekt, weil die Pflanzen so schnell nachwachsen", erklärt der Maschinenführer.
Das Abschneiden der Schlingpflanzen hat keinen nachhaltigen Effekt, weil sie so schnell nachwachsen
Herkunft der Schlingpflanzen bisher ungeklärt
Wie die Kanadische Wasserpest in den "Großen Teich" gelangt ist, darüber kann man in Freiberg nur spekulieren. OB Sven Krüger denkt, dass Wasservögel die Schlingpflanzen von einem anderen Teich mitgebracht haben könnten.
"Sie könnten aber auch über den Zufluss von einem anderen Teich, wo möglicherweise Samen von dieser Pflanze waren, hergekommen sein oder aus einem privaten Aquarium stammen. Auch das ist nicht auszuschließen." Man wollen aber jetzt nicht kriminalistisch schauen, wo es hergekommen sei. "Das werden wir eh nicht mehr herausbekommen. Wir versuchen jetzt, dass es wieder weggeht", sagt das Stadtoberhaupt.
Die Stadt Freiberg gibt für die Arbeiten nach eigenen Angaben einen fünfstelligen Betrag aus. Ziel ist es den Angaben zufolge, dass spätestens mit Beginn der Sommerferien das Badeverbot hier wieder aufgehoben werden kann.
MDR (sth/cgü)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR AKTUELL | 15. Juni 2023 | 19:30 Uhr