Bauarbeiten an einem alten Gebäude
Das Weisbachsche Haus in Plauen soll nach der Sanierung zum Textilzentrum Plauener Spitze werden. Pünktlich zum 900. Stadtjubiläum im jahr 2022 soll das Gebäude fertig sein. Bildrechte: MDR/Bernd Schädlich

Plauen Denkmalschutz-Stiftung unterstützt Sanierung des Weisbachschen Hauses

28. Mai 2021, 09:03 Uhr

Beim Umbau des Weisbachschen Hauses zum Textil- und Spitzenzentrum bekommt die Stadt Plauen Unterstützung. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz stellt für die Sanierungsarbeiten im Gebäude 350.000 Euro zur Verfügung.

Das rund 250 Jahre alte Weisbachsche Haus wird derzeit zum Textilzentrum Plauener Spitze umgebaut. Aus der ehemaligen Baumwolldruckerei soll ein Komplex entstehen, in dem die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Plauener Spitze erlebbar wird. Eine der größten Herausforderungen dabei: Das älteste und besterhaltene Barock-Manufakturgebäude Deutschlands soll nach der Sanierung im neuen, alten Glanz erstrahlen.

Hinter dem großen Bauzaun am Weisbachschen Haus steht ein Kran, in der nackten Ziegelfassade klaffen die Fensteröffnungen, Borhämmer sind zu hören. Ins Innere dürfen derzeit nur die Bauarbeiter. "Das ist die reine Baustelle, also es sind Decken entfernt, Zwischenwände entfernt, die Fachwerkwände sind in Teilen entfernt", beschreibt Dagmar Groß von der unteren Denkmalbehörde der Stadt Plauen, wie es im Haus zurzeit aussieht.

Rund sieben Millionen Euro Sanierungskosten

Rund sieben Millionen Euro kosten die Sanierung des alten Gemäuers und die Errichtung eines Neubaus im Innenhof. "Außen soll natürlich das Erscheinungsbild der Erbauungszeit des Hauses wieder hergestellt werden - also als barockes, palaisartiges Gebäude", so Groß. "Und innen ist es schlicht gestaltet: Es sind Manufakturräume, es sind Arbeitsräume - das kommt natürlich einer musealen Nutzung sehr entgegen."

Menschengruppe mit Bauhelm vor einem älteren Gebäude
Am Donnerstag hat die Stiftung Deutscher Denkmalschutz das Weisbachsche Haus in Plauen besucht. Die Stiftung unterstützt die Sanierung mit 350.000 Euro. Bildrechte: MDR/Bernd Schädlich

Dieses Gesamtkonzept begeistert auch die Stiftung Deutscher Denkmalschutz so sehr, dass man die Sanierung einzelner Bereiche mit 350.000 Euro unterstützen will, sagt Architekt Max Beiersdorf von der Stiftung. "Wir haben ja hier das Glück, dass wir historische Originalfenster haben, die werden restauriert", sagt er. "Dann wird es Natursteinarbeiten geben, die sind relativ aufwändig und ebenfalls aufwändig ist es, den Außenputz und den Innenputz wiederherzustellen. Das unterstützen wir sehr gern."

Sanierung liegt gut im Zeitplan

Eventuell werde die Förderung sogar noch aufgestockt, so Beiersdorf weiter. Entsprechende Gespräche dazu laufen. Für die Stadt Plauen kommt der Zuschuss zur rechten Zeit, sagt Baubürgermeisterin Kerstin Wolf. "Wir sind noch ganz gut im Budget, natürlich in einigen Losen haben wir Probleme", sagt sie. "Alles, was Holzbau betrifft, ist wesentlich teurer, als wir veranschlagt haben."

Kerstin Wolf ist dennoch optimistisch, dass alle Kosten aufgefangen werden können, weil das Projekt zum großen Teil gleich über mehrere Fördertöpfe finanziert wird. Auch am Fertigstellungstermin zum 900. Stadtjubiläum im nächsten Jahr hält Plauens Baubürgermeisterin fest. "Der Bautermin ist sportlich, aber wir liegen ganz gut im Zeitplan", sagt sie. "Wir haben keine größeren Verzögerungen und hoffen, dass wir mit den reinen Bautätigkeiten so weit kommen, dass die Ausstellungsgestaltung auch beginnen kann." Ob es am Ende alles klappt, werde man sehen.

Quelle: MDR/al/bs

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalreport aus dem Studio Chemnitz | 27. Mai 2021 | 16:30 Uhr

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