Nach Stadion-Krawallen Vier Dynamo-Fans wegen Schock-Bannern in Dresden angeklagt
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16. Februar 2024, 13:20 Uhr
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Die Staatsanwaltschaft Dresden hat Anklage gegen vier Anhänger von Dynamo Dresden erhoben. Demnach wird den 20 bis 24 Jahre alten Männern gemeinschaftliche Volksverhetzung und Beleidigung vorgeworfen. Sie sollen beim Heimspiel in Dresden gegen Erzgebirge Aue Anfang März vergangenen Jahres beteiligt gewesen sein, als im K-Block drei Transparente mit menschenverachtenden und homophoben Aufschriften hochgehalten wurden. Die Angeklagten seien nicht vorbestraft, teilte die Staatsanwaltschaft Dresden am Freitag mit. Sie hätten sich bislang zu den Vorwürfen nicht geäußert.
Auf den Spruchbändern waren für die Stadionbesucher – insbesondere auch für die im Stadion anwesenden ca. 3.000 Fans des FC Erzgebirge Aue – deutlich sichtbar Äußerungen aufgebracht, mit denen den im Stadion anwesenden Fans des FC Erzgebirge Aue die Miss- und Nichtachtung zum Ausdruck gebracht und ihnen zugleich das Recht auf Leben als gleichwertige Persönlichkeiten in der Gesellschaft abgesprochen wurde, weil sie aus Aue stammten und den FC Erzgebirge Aue unterstützten.
Mit den Aussagen auf den Bannern wurden die Aue-Fans in Verbindung gebracht. Ein Aue-Fan hatte daraufhin Strafantrag gestellt. Das Amtsgericht Dresden muss nun entscheiden, ob die Anklage zugelassen wird. Wie die Staatsanwaltschaft Dresden auf Anfrage von MDR SACHSEN mitteilte, konnten bisher nur die vier Tatverdächtigen identifiziert werden. Die Ermittlungen gegen weitere mögliche Bannerträger laufe weiter. Am Sonntag steht das nächste Sachsenderby in der dritten Liga an - dann ist Dynamo Dresden bei Erzgebirge Aue zu Gast.
MDR (phb/jku)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 23. Februar 2024 | 09:30 Uhr