Ein Mann und eine Frau vor einem vollelektrischen Müllfahrzeug
Alf Schwaten, Geschäftsführer der Stadtreinigung und Eva Jähnigen, Zweite Bürgermeisterin und Beigeordnete für Umwelt und Klima, haben am Montagmorgen Dresdens erstes vollelektrisches Müllfahrzeug vorgestellt. Bildrechte: MDR/Konstantin Henß

Klimaneutralität Stadtreinigung Dresden testet erstes vollelektrisches Müllsammelfahrzeug

11. März 2024, 17:32 Uhr

In Görlitz sind bereits die ersten wasserstoffbetriebenen Busse getestet worden. Die TU Chemnitz will Europas erste Wasserstoff-Straßenbahn bauen. Und auch die Stadtreinigung Leipzig setzt bei einigen ihrer Müllautos künftig auf alternative Antriebsmethoden. In Dresden will man nun nachziehen und testet für eine Woche ein vollelektrisches Müllsammelfahrzeug.

Die Dresdner Stadtreinigung (SRD) testet eine Woche lang ihr erstes vollelektrisches Müllsammelfahrzeug. Wie das Unternehmen mitteilte, soll der Mercedes-Lkw vom Typ "eEconic" in dieser Zeit in das Tagesgeschäft integriert und dabei mehreren Leistungstests unterzogen werden. Im Anschluss würden die Daten ausgewertet und das Fahrzeug erneut für eine längere Zeit getestet.

Wir haben jetzt eine Testwoche im ersten Schritt. Und dann wird es nochmal im Mai oder Juni einen längeren Testzeitraum geben.

Alf Schwaten Geschäftsführer der Stadtreinigung Dresden

Mercedes-Benz eEconic Das 27 Tonnen schwere Fahrzeug (bei voller Beladung) kommt laut Herstellerangaben auf eine Reichweite von bis zu 150 Kilometern. Bei bis zu 160 Kilowatt Leistung laden die Batterien innerhalb von etwas mehr als einer Stunde von 20 auf 80 Prozent.

Vollelektrisches Müllfahrzeug
Das Fahrzeug soll künftig seinen Teil dazu beitragen, dass die Stadt Dresden bis 2035 klimaneutral wird. Bildrechte: MDR/Konstantin Henß

Vergrößerung der E-Auto-Flotte

Aktuell gibt es im Fuhrpark der SRD sechs elektrische Fahrzeuge. Laut Alf Schwaten, Geschäftsführer der Stadtreinigung, handelt es sich dabei jedoch um kleinere Fahrzeuge. Doch für das Thema Klimaneutralität sei es unerlässlich, auch bei den größeren Fahrzeugen künftig vermehrt auf Alternativen zum Verbrennermotor zu setzen. Besonders im Innenstadtbereich, wo die Umwelt besonders belastet ist, müsse Elektromobilität ein Thema sein, so Schwaten.

Gerade hier in der Landeshauptstadt Dresden wollen wir ein klares Zeichen setzen: Es geht auch mit Lkws. Und gerade im Innenstadtbereich, wo die Umwelt am ehesten belastet ist, ist es für uns ein wichtiger Aspekt, das entsprechend ins Laufen zu bringen.

Alf Schwaten Geschäftsführer der Stadtreinigung Dresden

Laut Schwaten geht man davon aus, dass der Lkw 80 Prozent der verschiedenen Müllabfuhr-Touren schafft, ohne zwischendrin geladen werden zu müssen. Damit die Abläufe gut ineinandergreifen, werde die Ladeinfrastruktur am Standort Johannstadt künftig ausgebaut. Außerdem überlegt das Unternehmen, am Entladepunkt am Hammerweg in der Dresdner Albertstadt, weitere Ladestationen zu errichten.

Ein Schriftzug an einem Müllsammelfahrzeug "eEconic"
Der Mercedes eEconic kommt als Müllsammelfahrzeug bereits seit 1999 bei der Stadtreinigung Dresden zum Einsatz. Künftig soll auch dessen Variante mit Elektromotor Mülleimer in Dresdens Straßen leeren. Bildrechte: MDR/Konstantin Henß

EU-Richtlinie als Impulsgeber

Hintergrund der Anschaffung ist die sogenannte "Clean Vehicles Directive" der Europäischen Union. Laut dieser Richtline, sollen ab 2026 mehr klimafreundliche Fahrzeuge in öffentlichen Unternehmen eingesetzt werden. Erreicht werden soll das mit sogenannten alternativen Antrieben, wie zum Beispiel Elektrofahrzeugen, Wasserstoffautos oder Antrieben mit synthetischen Kraftstoffen.

MDR (koh)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | SACHSENSPIEGEL | 11. März 2024 | 19:00 Uhr

0 Kommentare

Mehr aus Dresden und Radebeul

Sachsen

Ein Angeklagter sitzt in einem Gerichtssaal und verdeckt sein Gesicht mit Audio
Der frühere Leipziger NPD-Stadtrat Enrico B. soll für zwei Jahre und acht Monate ins Gefängnis - so die Forderung der Bundesanwaltschaft. (Archivbild) Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa Pool/Sebastian Kahnert

Mehr aus Sachsen

Kultur

Gemälde, ein Mann steht auf einem hohen Felsen, vor ihm eine Landschaft mit Felsen und Nebelschwaden.
Caspar David Friedrichs berühmtes Bild "Der Wanderer über dem Nebelmeer" – es atmet förnlich die Stimmung im Elbsandsteingebirge. Bildrechte: picture-alliance/ dpa/dpaweb | Folkwang-Museum/Elke Walfo