Energiekrise Zoo Dresden schließt Terrarium wegen Heizkosten

26. Oktober 2022, 19:00 Uhr

Bis zum ersten November können Zoobesucher noch die Reptilien, Fische und Amphibien im Terrarium bestaunen – dann ist erstmal Schluss. Der hohe Energieaufwand und die Kosten veranlassen den Zoo dazu, das beliebte Gebäude schon früher als gedacht zu schließen.

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Der Zoo Dresden schließt ab ersten November sein Terrarium. Wie der Zoologische Leiter Wolfgang Ludwig mitteilte, haben der hohe Energieaufwand und die gestiegenen Kosten den Zoo veranlasst, das beliebte Gebäude schon früher als gedacht zu schließen.

Ungefähr 80 Tierarten tummeln sich derzeit noch in dem schon länger baufälligen Gebäude, das 1961 eröffnet wurde. Es gebe keine Dämmung in dem 430 Quadratmeter großen Tierhaus, meint Ludwig. Außerdem müssten die Tiere bei relativ hohen Temperaturen von 25 Grad oder höher gehalten werden. Reptilien aus Südostasien brauchen es sogar nachts warm und feucht, deswegen stehen viele Wärmestrahler und UV-Lampen in dem Gebäude.

Ursprünglich wollte man das Terrarium erst im Frühjahr aufgeben - nun schließt der Zoo bereits jetzt die Tore des Terrariums. "Wir sind alle angehalten zu sparen, und daher ist das unser großer Beitrag", sagte Wolfgang Ludwig. Auch ihm falle das nicht leicht, denn das Terrarium sei immer eine Attraktion und gut besucht gewesen. "Die Kinder haben immer begeistert nach den Echsen gesucht", schwelgt Ludwig in Erinnerungen.

Tiere werden an Züchter und Zoos abgegeben

Alle Echsen werden den Angaben zufolge nicht bleiben – und auch die meisten anderen Tiere sollen an Züchter und Tiergärten abgegeben werden, wie Riesenlaubfrösche, Piranhas und Regenbogenfische. Besucher wie Tierpfleger verbinden mit den Reptilien, Fischen und Amphibien zahlreiche Erinnerungen - haben sie sich doch jahrelang um ihre Schützlinge gekümmert.

"Die Australienkrokodile haben wir relativ klein bekommen und dann aufgezogen", erinnert sich Ludwig zurück. "Da werden einige traurig sein, wenn sie die nicht mehr sehen." Gerade versucht der Zoo noch, die Krokodile hinter den Kulissen zu behalten, beispielsweise, um sie weiter zu züchten. Ob das gelingt und Platz für die Reptilien sein wird, ist allerdings noch nicht klar.

Die Netzpython kommt ins Orang-Utan-Haus

Ein kleinerer Teil der Tiere wird ins Orang-Utan-Haus kommen, das im März eröffnen soll. Die Python soll den Zoogästen auf jeden Fall erhalten bleiben, genauso wie fünf oder sechs Arten von Waranen und die Schildkröten. Auch das falsche Chamäleon soll erstmal noch weiter hinter den Kulissen gehalten werden.

Ihr ehemaliger Lebensraum, das Terrarium, soll über den Winter zunächst bestehen bleiben, jedoch nicht mehr beheizt werden. Im nächsten Jahr steht dann der Abriss an, einen genauen Termin dafür gibt es aber noch nicht. Für ein neues Terrarium und Aquarium fehlen dem Zoo nach eigenen Angaben erstmal die finanziellen Mittel.

MDR/(isk/nvm)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 26. Oktober 2022 | 08:30 Uhr

4 Kommentare

astrodon am 27.10.2022

Eine richtige und nachvollziehbare Entscheidung. Wegen ein paar zusätzlicher Wochen exorbitante Kosten auflaufen zu lassen ist doch nicht logisch. Etwas anderes wäre es, wenn die Aufgabe des Hauses nicht schon beschlossen wäre.

dimehl am 27.10.2022

" der hohe Energieaufwand und die gestiegenen Kosten den Zoo veranlasst, das beliebte Gebäude schon früher als gedacht zu schließen. "
" Ungefähr 80 Tierarten tummeln sich derzeit noch in dem schon länger baufälligen Gebäude, das 1961 eröffnet wurde. Es gebe keine Dämmung in dem 430 Quadratmeter großen Tierhaus... "
"Wir sind alle angehalten zu sparen, und daher ist das unser großer Beitrag", - "das Terrarium sei immer eine Attraktion und gut besucht gewesen."
" Im nächsten Jahr steht dann der Abriss an, einen genauen Termin dafür gibt es aber noch nicht. Für ein neues Terrarium und Aquarium fehlen dem Zoo nach eigenen Angaben erstmal die finanziellen Mittel. "
Ein Bericht aus dem letzten Jahr der (ehemaligen) DDR ?

der Vielfaltige am 27.10.2022

Ihr habt Milliarden für den Sch....Krieg und keine paar Tausend für die armen Tiere??? Wo seid Iht grünen Pazifisten und Tierschützer?? Pfui Teufel.

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