Das Firmengebäude der Solarwatt GmbH
Solarwatt im Dresdner Norden hat inzwischen 725 Beschäftigte. Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Sebastian Kahnert

Sonnenenergie Solarwatt in Dresden profitiert vom Solar-Boom

19. Oktober 2022, 18:11 Uhr

Die Solarbranche war in Sachsen fast schon abgemeldet. Doch nun scheint es wieder bergauf zu gehen. Wegen der rasant gestiegenen Energiepreise denken immer mehr Menschen über eine Photovoltaikanlage nach. Das spürt unter anderem der Dresdner Hersteller Solarwatt. Im nächsten Jahr will er die Gewinnschwelle erreichen.

Wegen der steigenden Energiepreise fragen immer mehr Hausbesitzern Solaranlagen nach. Der Chef des Dresdner Solarherstellers Solarwatt, Detlef Neuhaus, sagte, von Januar bis Ende September habe das Unternehmen so viel verkauft wie noch nie in einem solchen Zeitraum in fast 30 Jahren Firmengeschichte. Der Umsatz habe sich sich mit 250 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt. Die Prognose fürs Gesamtjahr wurde nun von einst 256 Millionen auf deutlich über 350 Millionen Euro angehoben (2021: 160 Mio Euro).

Detlef Neuhaus
Bildrechte: J. Konrad Schmidt für Solarwatt

Die Nachfrage übersteigt bei weitem, was wir produzieren und liefern können.

Detlef Neuhaus Chef von Solarwatt

Solarwatt-Chef: Markt wächst "dramatisch"

In den ersten neun Monaten hat das Unternehmen rund 49.000 Anlagen verkauft (Vorjahreszeitraum: 27.000), davon etwa die Hälfte in Deutschland. "Der Markt wächst dramatisch", konstatierte Neuhaus. So schnell könne kein Anbieter die Kapazitäten ausweiten.

Solarwatt hat sich vor allem auf kleinere Photovoltaikanlagen sowie Speicher für den Privatgebrauch spezialisiert und nutzt auch Auftragsfertigung in Asien, um die hohe Nachfrage zu bedienen. Zugleich wird über eine erneute Erweiterung der Produktion hierzulande nachgedacht. Dazu sei man in der letzten Findungsphase, so Neuhaus.

Firma will 2023 Gewinnschwelle erreichen

Das Unternehmen hatte bereits voriges Jahr seine Produktion in Deutschland ausgeweitet. Allerdings laufe sie noch nicht ganz unter Volllast, räumte Neuhaus ein. Der Hochlauf sei schwieriger gewesen als gedacht. Vor allem Ausfälle infolge der Corona-Pandemie sowohl eigener Teams als auch bei Dienstleistern hätten dies erschwert. Die Zahl der Beschäftigten ist binnen Jahresfrist von 600 auf 725 gestiegen. Nach den kräftigen Investitionen soll Solarwatt kommendes Jahr die Gewinnschwelle erreichen. 

Volle Auftragsbücher in Solarbranche

"Die Auftragsbücher in der Photovoltaikbranche sind gegenwärtig gut gefüllt", bestätigte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft, Carsten Körnig. Im jüngsten Branchenbarometer hätten die Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage überwiegend als sehr gut bezeichnet.

MDR (sth)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 19. Oktober 2022 | 09:30 Uhr

1 Kommentar

Peter am 19.10.2022

Wollen uns nicht einige Herrschaften einreden, die Energiewende wäre gescheitert.
Die Menschen im Land scheinen ganz anderer Auffassung zu sein. Sie setzen sich eine Solaranlage aufs Dach.
Ach ja, die "total verarmte Bevölkerung" scheint sogar noch das Geld für solche Anlagen zu haben.

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