Staatsanwaltschaft Anklage nach Unfall mit vier Toten in Eilenburg erhoben

28. Februar 2024, 15:32 Uhr

Die Staatsanwaltschaft Leipzig hat gegen einen 19-Jährigen Anklage wegen Verdachts auf fahrlässige Tötung in vier Fällen und der fahrlässigen Körperverletzung in drei Fällen am Amtsgericht Leipzig erhoben. Wie die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilte, ist der Mann außerdem wegen vorsätzlichen Fahrens ohne Fahrerlaubnis angeklagt.

Der Mann wird beschuldigt, im März vergangenen Jahres für einen schweren Unfall auf der B87 in Eilenburg verantwortlich zu sein, in dessen Folge vier Menschen starben und fünf verletzt wurden - vier davon schwer. Der damals 18-Jährige wurde bei dem Unfall selbst schwer verletzt. Die Staatsanwaltschaft ist nach eigenen Angaben der Überzeugung, dass der Beschuldigte den Unfall fahrlässig verursacht hat. Das Unfallfahrzeug wies demnach nach der Begutachtung keine technischen Mängel auf. Das Auto hatte bei der Unfallfahrt keinen gültigen TÜV.

Von Unfallort geflüchtet

Gegen den 19-Jährigen gibt es laut Staatsanwaltschaft noch weitere Anklagepunkte, die sich auf den Tatbestand des Fahrens ohne Fahrerlaubnis beziehen. So soll der Beschuldigte - der keine Fahrerlaubnis besitzt - im Oktober 2022 nicht nur ohne Führerschein unterwegs gewesen sein, sondern einen weiteren Verkehrsunfall verursacht haben. Dabei habe er ein anderes Auto beschädigt und sei unerlaubt vom Unfallort geflüchtet. Auch bei einer Fahrt im Januar 2023 war der heute 19-Jährige ohne Führerschein unterwegs.

Weil der Beschuldigte zum Zeitpunkt der ihm zur Last gelegten Taten Jugendlicher beziehungsweise Heranwachsender war, wurde Anklage am Jugendschöffengericht des Amtsgerichts Leipzig erhoben.

MDR (phb)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalreport aus dem Studio Leipzig | 28. Februar 2024 | 16:30 Uhr

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