Eine Elchkuh läuft über ein Feld.
Ein Elch im Kornfeld - und das weder in Schweden oder Polen, sondern wenige Kilometer von Leipzig entfernt bei Waldsteinberg. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Tierbeobachtung Staunen, bremsen, filmen: Ein Elch im Kornfeld bei Leipzig

10. August 2023, 19:03 Uhr

Früher mussten Elch-Liebhaber nach Polen oder Schweden fahren, um Elche in der Natur zu betrachten. Neuerdings gelingt das auch immer häufiger Glückspilzen in Sachsen. Zuletzt bei Beucha im Kreis Leipzig.

"Das wird doch nicht etwa...", hat sich Nicole Walter verwundert gefragt, als sie zwischen Beucha und Brandis im Kreis Leipzig auf dem Weg zur Schwägerin war. Ein großes Tier stand auf einem Feld bei Waldsteinberg und sah aus wie ein Elch. "Ich bog im Kreisverkehr ab. Rechts habe ich einen Elch gesehen, war erschrocken und habe ein Video gemacht", erzählte sie MDR SACHSEN. Gegen die Aufnahmen schien das majestätische Tier nichts zu haben. Die Elchkuh war zuvor bereits einige Wochen in der Dübener Heide unterwegs. Sie wurde auch schon in Sachsen-Anhalt von einer Pilzsammlerin fotografiert.

Das Tier stand da, schaute nach den Autos, die Ohren standen, hörten, was passiert. Irgendwann ist sie weggelaufen.

Nicole Walter Krankenschwester, die die Elchkuh filmte

Gefahren für die seltenen Gäste

Elchsichtungen gelten in Deutschland als eher selten, sagt der Elch-Experte Michael Striese. Wandernde Elche gebe es in Sachsen immer wieder mal. Striese sammelt dazu seit 20 Jahren. Aus Polen kommend schwimmen die Tiere durch die Oder und Neiße nach Sachsen und Brandenburg. Die Riesenhirsche streifen für ein paar Wochen und mehrere Monate durch die Natur. "Wenn sich die Tiere für eine Richtung entschieden haben, dann laufen sie die weiter", sagt er. Die größte Gefahr für die Elchkuh seien der Straßenverkehr und Zäune mit scharfen Spitzen.

Respekt und Abstand halten ratsam

Das hat sich auch Nicole Walter gedacht. Ihr flößte die Begegnung mit der Elchkuh Respekt ein. Und sie fragt sich, ob es nicht gefährlich sei, im Straßenverkehr so einem großen Tier zu begegnen. Trotzdem sagt sie über die seltene Tiersichtung: "Ich möchte es nicht missen, dass ich es gesehen habe."

Elchexperte Michael Striese
Michael Striese sammelt seit vielen Jahren Daten zu Elchen und ihren Wegen durch Sachsen. Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Miriam Schönbach

Experten wie Michael Striese raten bei Elchsichtungen dazu, Abstand zu halten, weil die großen Tiere bei Gefahr mit ihren langen Beine ausschlagen können. Lässt der Mensch den Elch in Ruhe, sucht er von allein das Weite.

MDR (kk)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 10. August 2023 | 19:00 Uhr

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