Soziokulturelles Zentrum Mühlstraße 14 im Leipziger Stadtteil Reudnitz
Seit 30 Jahren bietet der Verein im Haus Mühlstraße 14 Kultur und Begegnungsräume im Leipziger Südosten. Bildrechte: MDR/Lars Tunçay

Soziokultur Mühlstraße 14: Seit 30 Jahren Raum für Begegnungen im Leipziger Osten

24. Mai 2024, 15:02 Uhr

Mühlstraße 14, das ist 30 Jahre Soziokultur im Leipziger Südosten. Konzerte, Theater, Tanz, Lesungen und Ausstellung, aber auch zahlreiche Kursangebote. Hier kann man das Fotografieren ebenso lernen wie das Tanzen. Es gibt Keramikkurse, einen Chor und ein breites Angebot an Workshops und Projekten, die im Haus umgesetzt werden: Vom "Kunstkoffer" bis hin zur Seniorenarbeit und der Arbeit mit Migranten. An diesem Wochenende wird gefeiert.

Mit einem großen Festwochenende feiert der Verein Mühlstraße 14 von Freitag bis Sonntag seinen Geburtstag. Am Freitagabend versetzt Clemens Meyer mit seiner Lesung aus "Als wir träumten" die Zuhörerinnen und Zuhörer in die Anfangstage des Vereins in den 1990er-Jahren. Am Sonnabend und Sonntag veranstaltet der Verein ein großes Familienfest mit Zirkus und Theater. Mit vielen weiteren Veranstaltungen feiert man das ganze Jahr über drei Jahrzehnte Soziokultur im Leipziger Südosten.

Soziokulturelles Zentrum Mühlstraße 14 im Leipziger Stadtteil Reudnitz
Die neue Geschäftsführerin Heidi Peterson (links) hat die Arbeit vor einem halben Jahr von Karin Hörning übernommen, die das Haus von Anfang an mitgestaltete. Bildrechte: MDR/Lars Tunçay

Kulturtreff in der DDR

Das Gebäude war zu DDR-Zeiten bereits ein kommunaler Kulturtreff, erzählt die ehemalige Geschäftsführerin Karin Hörning. Nach der Wende drohte das Haus zusammen zu fallen. "Dann hat sich der Verein gegründet aus Privatpersonen und Vereinen, und wir haben Gelder beantragt und das Haus saniert. Und dann haben wir Leute gesucht, Projekte entwickelt. Die Menschen sind von alleine gekommen. Die mussten wir nicht suchen."

In den ersten Jahren seien es vor allem Jugendliche und Senioren, so Hörning. Dann kamen die Familien hinzu. "Von Anfang an gabe es eben auch die Konzentration auf ein breites Angebot an kulturellen Veranstaltungen."

Soziokulturelles Zentrum Mühlstraße 14 im Leipziger Stadtteil Reudnitz
Der Verein will Neu- und Altleipziger zusammen bringen. Bildrechte: MDR/Lars Tunçay

Kultur im Park

In den 2000er-Jahren wurde der Lene-Voigt-Park umgestaltet. "Wir haben mit Beteiligungsprojekten auch dort mitgewirkt", sagt Hörning. "Wir bespielen den Lene-Voigt-Park seitdem regelmäßig mit Veranstaltungen wie etwa dem Kulturkiosk, eine vierzehntägige Programmreihe." 2013 kam das Seniorenbüro-Ost auf der Eisenbahnstraße hinzu. "Wir haben angefangen, das Ostlichter Kulturfestival zu entwickeln, mit vielen Partnern im Leipziger Osten." Das Kulturfestival reicht mittlerweile bis Mölkau und Holzhausen.

Soziokulturelles Zentrum Mühlstraße 14 im Leipziger Stadtteil Reudnitz
Das Haus in der Mühlstraße 14 bietet eine Vielzahl an Kurs- und Workshop-Angeboten. Bildrechte: MDR/Lars Tunçay

Begegnungsraum für alle

In der namensgebenden Mühlstraße 14, in der Nähe des Ostplatzes, bietet der Verein seit 1994 einen Begegnungsraum für die Bürger im Leipziger Osten und jene, die neu hinzukommen. "Wir empfinden das als sehr wichtig, dass es diese Orte gibt, wo die Menschen sich begegnen können", sagt Heidi Peterson, die neue Geschäftsführerin des Vereins. "Ein ganz wichtiger Schwerpunkt ist die sozialintegrative Arbeit, also die Zielgruppenarbeit mit Kindern und Jugendlichen, mit Familien, mit Senioren, mit Migrantinnen und Migranten."

Rund 50 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beteiligen sich regelmäßig, sagt Karin Hörning. "Da sind Gesichter dabei, die ich schon seit 2017 immer wieder sehe. Das ist schön, wenn die solange bei uns bleiben."

Prägend für das Haus sei die starke Altersdurchmischung, sagt Hörning. "Wir haben vielleicht zu 20 Prozent ganz junge Menschen, viele Besucherinnen und Besucher sind so im Alter zwischen, sagen wir mal 30 und 50. Das ist so die Hauptnutzergruppe. Viele Familien nehmen das Angebot wahr. Und dann nochmals rund zehn Prozent Seniorinnen und Senioren."

Soziokulturelles Zentrum Mühlstraße 14 im Leipziger Stadtteil Reudnitz
Der neu gestaltete, barrierefreie Spielplatz ist für alle im Viertel öffentlich zugänglich. Bildrechte: MDR/Lars Tunçay

Fördermittel und Spenden

Die Stadt Leipzig ist der Hauptförderer des Vereins. Die Zusammenarbeit mit den Kultur-, Sozial- und Jugendämtern sei eng, sagen die Verantwortlichen. Daneben gebe es projektgebundene Bundes- oder Landesmittel. Und ein großer Teil der Finanzierung setze sich aus Spenden zusammen.

Von der Wilhelm Busch Grundschule am Täubchenweg gab es gerade einen Scheck. Die Schülerinnen und Schüler haben einen Spendenlauf gemacht, der Verein hat 1.584 Euro erhalten. Geschäftsführerin Heidi Peterson freut sich. "Das hilft uns ungemein weiter. Wir brauchen diese Spenden. Auch der neue inklusive Spielplatz auf dem Hof ist vor allem über Spendengelder auch von der Leipziger Kinderstiftung mitfinanziert worden."

MDR (ltt)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Leipzig | 24. Mai 2024 | 15:30 Uhr

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