05.11.2019 | 15:46 Uhr Blaue Partei von Frauke Petry löst sich auf

05. November 2019, 15:50 Uhr

Nach Wahlschlappen in Sachsen und Thüringen will sich die Blaue Partei der früheren AfD-Chefin Frauke Petry bis Jahresende auflösen. Die Politikerin erklärte: "Unser freiheitlich-konservatives Politikangebot ist sowohl in Sachsen als auch in Thüringen vom Wähler klar abgelehnt worden. Es ist daher konsequent, wenn auch schmerzlich, unser Projekt an dieser Stelle zu beenden." Die Auflösung der Partei sei am Wochenende auf einem Parteitag in Döben bei Grimma beschlossen worden.

Petry kündigt Rückzug aus Politik an

Für sie persönlich ergebe sich daraus mittelfristig der Abschied aus der aktiven Politik, betonte Petry. "Ich hoffe und wünsche mir, dass zukünftig andere Persönlichkeiten ein Politikangebot schaffen, das die klare Abgrenzung nicht nur zu linken sondern auch zu rechten Sozialisten findet." Nötig seien bürgerliche Führungsfiguren, "die den Mut finden, ihre eigene Reputation im öffentlichen Diskurs aufs Spiel zu setzen":

Man muss nicht wie Trump sein, aber man sollte keine Angst vor Kratzern im sogenannten bürgerlichen Lack haben, wenn man diesem Land den freiheitlichen Ruck versetzen möchte, den es so dringend braucht.

Frauke Petry

Petry, die auch Partei- und Fraktionschefin bei der AfD in Sachsen war, hatte ihrer damaligen Partei unmittelbar nach der Bundestagswahl 2017 den Rücken gekehrt und später die Blaue Partei gegründet. Bei der Wahl in Sachsen am 1. September bekamen die "Blauen" 0,4 Prozent der Zweitstimmen, in Thüringen waren es 0,1 Prozent. Petry ist aktuell noch fraktionslose Bundestagsabgeordnete.

110 Parteimitglieder in Sachsen

Ein Sprecher der Blauen Partei sagte auf Anfrage von MDR SACHSEN, die Partei habe in Sachsen 110 Mitglieder und bundesweit 254.

Quelle: MDR/lam

Dieses Thema im Programm bei MDR SACHSEN MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 05.11.2019 | 16:00 Uhr in den Nachrichten

16 Kommentare

real_silver am 06.11.2019

Radikalisierung? Weisst du, mit der Zeit werden immer die selben Kampfbegriffe, die keinerlei faktische Untermauerung bieten, langweilig. Komm mit Argumenten, andernfalls ist das nix als heisse Luft, egal mit was für Phrasen du arbeiten möchtest. Davon abgesehen: Das hat nix mit "Verrat" zu tun - wieder so ein hohler Kampfbegriff deinerseits (scheinst das sehr zu mögen). Aber ja, man darf ihr durchaus unterstellen, dass sie bereits vor der Wahl genau wusste, was sie vorhat. Oder denkst du, sie hat erst kurz nach den Wahlergebnissen einen Gedankenblitz gehabt? Ich bitte dich.

DER Beobachter am 05.11.2019

Obwohl sie selbst nicht frei von Intrigen war, war ihr Ausstieg ebenso wie der Luckes konsequent und richtig, als sich immer stärker abzeichnete, dass der moderate und bürgernahe Teil sich im Osten in der Partei nicht durchsetzen kann und das rechte Intrigenstadl regiert...

DER Beobachter am 05.11.2019

"Die Politikerin erklärte: "Unser freiheitlich-konservatives Politikangebot ist sowohl in Sachsen als auch in Thüringen vom Wähler klar abgelehnt worden." Jaja - der Wähler rechts vom Original CDU bzw. FDP wünscht halt kein freiheitlich-konservatives Politikangebot... ;)

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