Öffnungsperspektiven gefordert Sachsens Grüne für flexibles Ausstiegsszenario aus Corona-Lockdown

26. Februar 2021, 14:22 Uhr

Die sächsischen Grünen fordern in der Corona-Pandemie konkrete Öffnungsperspektiven für den Freistaat. Landtagsfraktionschefin Franziska Schubert sagte am Freitag bei MDR SACHSEN, sie habe bei Gesprächen mit Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Branchen gemerkt, dass das Verständnis für Corona-Schutzmaßnahmen sehr hoch sei und diese auch mitgetragen würden. Um aber diese Akzeptanz weiter hochzuhalten, würden eben Perspektiven gebraucht.

Mehr Prävention und nicht nur auf die Inzidenz schauen

Schubert sprach sich dagegen aus, Öffnungen von Geschäften, Freizeit-, Kultur- und Sporteinrichtungen nur an die Höhe der Wocheninzidenz zu knüpfen oder ein bestimmtes Datum festzulegen. Zusätzlich solle beispielsweise auch berücksichtigt werden, ob die Kontaktnachverfolgung gewährleistet sei und wie viele freie Intensivbetten für Covid-19-Patienten zur Verfügung stünden.

Für Begegnungsorte mit besonders hoher Ansteckungsgefahr forderte Schubert mehr Vorsichts- und vorsorgliche Schutzmaßnahmen. Nötig sei ein Plan, mit dem flexibel auf das aktuelle Infektionsgeschehen reagiert werden könne. Ein ständiges Öffnen und Schließen lehnen die sächsischen Grünen allerdings ab.

Welches Ausstiegsszenario bekommt Sachsen?

Mit der Forderung nach einem Ausstiegszenario und flexiblen Regelungen stehen die Grünen in Sachsen nicht allein da. Auch Vertreter der anderen Parteien im Landtag äußerten sich entsprechend. Und Gesundheitsministerin Petra Köpping vom Koalitionspartner SPD kündigte bereits Ende Januar an, dass die schwarz-grün-rote Regierung an einem entsprechenden Stufenplan arbeite. Medienberichten zufolge sehen bisherige Entwürfe für Öffnungsentscheidungen unter anderem eine Berücksichtigung von freien Kapazitäten der Kliniken und dem Stand der Corona-Schutzimpfungen vor. Zudem ist offenbar die Möglichkeit regionaler Lockdowns vorgesehen.

Erste Lockerungen regional zurückgenommen

Schon jetzt können die Kreise und kreisfreien Städte in Sachsen, abhängig von der jeweiligen Infektionslage, einzelne Corona-Schutzmaßnahmen für ihre Region lockern oder verschärfen. Davon werden in den kommenden Tagen das Vogtland mit Kitaschließungen und Nordsachsen mit einer erneuten nächtlichen Ausgangssperre Gebrauch machen.

Quelle: MDR/stt

Dieses Thema im Programm bei MDR SACHSEN MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 26.02.2021 | 08:20 Uhr

1 Kommentar

KalterBrunnen am 26.02.2021

Die Maßnahmen werden mitgetragen weil sie befohlen sind, nicht weil man Verständnis dafür hat

Mehr aus der Landespolitik

Mehr aus Sachsen