Anti-AfD-Demo Leipzig
In Leipzig (Foto) und Dresden protestierten bereits am 15. Januar Tausende gegen menschenfeindliche Deportationspläne der AfD und Rechtsextremismus. Am Sonntag sind in allen sächsischen Großstädten, Görlitz, Döbeln, Torgau, Pirna und Radeberg weitere Proteste angekündigt worden. Bildrechte: SPM-Gruppe

Proteste Gegen Rechtsextreme: Demonstrationen in elf Städten Sachsens

21. Januar 2024, 11:45 Uhr

In vielen Städten Sachsens sind für Sonntag und Montag Demonstrationen angekündigt. Menschen wollen auf die Straße gehen, um gegen rechts, gegen die AfD und ihre Deportationspläne zu protestieren. Anlass sind die Enthüllungen über ein Geheimtreffen, an dem Rechtsextreme und Mitglieder der AfD und CDU teilgenommen haben. Bundesweit werden bei mehr als 200 Demos Proteste von Zehntausenden erwartet.

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In Sachsen sind für Sonntag und Montag in elf Städten Demonstrationen gegen Rechtsextremismus und gegen die AfD angekündigt worden. Anlass der Proteste ist ein geheimes Treffen von AfD- und CDU-Politikern mit Unternehmern und Rechtsextremen in Potsdam, bei dem Massendeportationen aus Deutschland geplant wurden. Öffentlich wurden die Pläne durch eine Investigativ-Recherche des Journalisten-Netzwerks Correctiv. Gegen rechts protestierten zuletzt Zehntausende buhndesweit. Auch in Leipzig und Dresden hatten diese Woche bereits Tausende gegen die AfD und die konservative Werteunion demonstriert.

Protestforscher blickt aufs Land und ostdeutsche Kleinstädte

"Im Moment erleben wir eine Protestwelle, die sich eher noch aufbaut", sagt der Protestforscher von der Universität Leipzig, Alexander Leistner, dem MDR. Mit Blick auf die politische Kultur sei interessant, "ob dieser Aufbruchsimpuls auch in den kleinstädtisch-ländlichen Räumen Ostdeutschlands Wirkung entfaltet". Leistner meint: "Über die Stärke der AfD wird nicht in Leipzig oder Köln entschieden", sondern auf dem Land.
Dort müssten Initiativen beispielsweise durch Städtepartnerschaften oder Patenschaften zwischen Vereinen, Kirchen und Kultureinrichtungen aus Ost und West und aus Groß- und Kleinstädten gestärkt werden.

Über die Stärke der AfD wird nicht in Leipzig oder Köln entschieden, sondern in den kleinstädtisch-ländlichen Räumen Ostdeutschlands.

Alexander Leistner Protestforscher Universität Leipzig

Aktuell rufen zu den Demos in Sachsen Vereine, Gewerkschaften, Demokratie-Initiativen, Umweltgruppen und Kirchen unter dem Motto: "Zusammen gegen rechts, für Menschenwürde und Demokratie" auf.

Kundgebungen am Sonntag in Sachsen

  • Görlitz: 14-18 Uhr, Marienplatz, als Gastredner ist Ministerpäsident Michael Kretschmer (CDU) angekündigt.
  • Döbeln: 14 - 16 Uhr, Obermarkt
  • Dresden: 14 - 17 Uhr, Schlossplatz
  • Leipzig: 15 - 18 Uhr, Marktplatz
  • Chemnitz: 15 - 17 Uhr, Brückenstraße (am Karl-Marx-Kopf)
  • Torgau: 15 - 17 Uhr, Marktplatz
  • Pirna: 15 - 18 Uhr, Friedensplatz
  • Radeberg: 15 - 18 Uhr, Markt

Kundgebungen am Montag in Sachsen

  • Freiberg: 17 - 19 Uhr, Obermarkt
  • Zittau: 18 - 20 Uhr, Marktplatz
  • Görlitz: 18:30 - 19:30 Uhr, Marienplatz
  • Meißen: 19 - 21 Uhr, Marktplatz, vorher 18 Uhr Friedensgebet in der Frauenkirche am Markt.

Anmerkung: Kein Anspruch auf Vollständigkeit.

MDR (kk)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | SACHSENSPIEGEL | 21. Januar 2024 | 19:00 Uhr

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