Manfred Ruge
Manfred Ruge war Chef des Trägervereins für den Erfurter Katholikentag und von 1990 bis 2006 Oberbürgermeister von Erfurt. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Kirche Streit um Erfurter Katholikentag - Vereinschef Ruge tritt zurück

11. Dezember 2023, 17:59 Uhr

Im Streit um den Katholikentag im kommenden Jahr in Erfurt ist der Chef des örtlichen Trägervereins, Manfred Ruge, zurückgetreten.

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Der Streit um den Katholikentag 2024 in Erfurt hat erste Folgen. Vereinschef Manfred Ruge hat seinen Rücktritt erklärt. Auch aus dem Trägerverein will sich der 78-Jährige zurückziehen. Seine Mitgliedschaft endet am Mittwoch.

Wir sitzen unten am Katzentisch. Unsere Geschichten dürfen wir nicht erzählen.

Manfred Ruge Ex-Oberbürgermeister und Chef des Trägervereins für den Katholikentag

Wie die "Thüringer Allgemeine" in ihrer Online-Ausgabe berichtet, ist der Streit um die Programmgestaltung eskaliert. Er habe auf einer Mitgliederversammlung seinen Austritt bekannt gegeben, teilte Ruge demnach am Freitag mit. Der langjährige Erfurter Oberbürgermeister hatte im Vorfeld kritisiert, dass ostdeutsche Themen und Protagonisten im Programm unterrepräsentiert seien: "Wir sitzen unten am Katzentisch. Unsere Geschichten dürfen wir nicht erzählen", so Ruge.

Mit seine Rücktritt reagierte Ruge auf Aussagen des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) und des Erfurter Bistums. Er begründete laut Zeitung seinen Rücktritt mit der Reaktion von ZdK und Bistum auf seine Programm-Kritik.

Bischof Ulrich Neymeyr und ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp hatten Ruges Äußerungen als Belastung für die Zusammenarbeit bezeichnet. Neymeyr warf dem 78-Jährigen zudem "vereinsschädigendes Verhalten" vor.

Der Laiendachverband und das Bistum erklärten, das Programm befinde sich noch in der Planungsphase und werde erst im März final feststehen. Es sei von Anfang an vereinbart worden, dass eine ostdeutsche Perspektive und spezifisch regionale Themen gebührende Berücksichtigung im Programm fänden.

Der Katholikentag findet vom 29. Mai bis zum 2. Juni 2024 in Erfurt statt. Er steht unter dem Leitwort "Zukunft hat der Mensch des Friedens". Es werden rund 20.000 Gäste erwartet.

MDR (JH//KNA/rom)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 09. Dezember 2023 | 13:00 Uhr

25 Kommentare

Thomas S. vor 19 Wochen

Ich kann Herrn Ruge gut verstehen. Das Bistum interessiert sich schon lange nicht mehr dafür, was seinen Gläubigen wichtig ist. Nach dem Bischofswechsel ist das regelrecht eskaliert. Schlimm, wenn man sich nicht für Menschen interessiert und konsequent, wenn immer weniger Menschen bei einer Kirche bleiben, deren Vertreter sich so verhalten.

Eddi58 vor 20 Wochen

@publicus
„In Thüringen wird kein einziger Bischof aus der Staatskasse bezahlt.“
Das ist nur die halbe Wahrheit.Die Einnahmen der beiden christlichen Kirchen bestehen zum Teil aus den sog. Staatsleistungen. Und aus diesen werden die Bischöfe bezahlt.
Übrigens: Das gilt seit Napoleon!🤦‍♂️

Eddi58 vor 20 Wochen

@MDR-Team
Die von Ihnen genannten bekommen ihre Leistungen nach den üblichen Sätzen vergütet. Wenn die Kirchen die Krankenhäuser, Kindergärten und anderes mit eigenen Kräften und Mitteln betrieben, wäre ihr Sonderstatus gerechtfertigt. Die Kirchenbaulast und die Vergütung der Bischöfe und Kardinäle werden auch von denen getragen, die mit Glauben nichts am Hut haben.😉

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