Bildung Neue medizinische Hochschule in Erfurt startet zum Sommersemester
Hauptinhalt
31. Januar 2023, 18:52 Uhr
Zu DDR-Zeiten war Erfurt bereits Standort einer Medizinischen Akademie zur Ärzteausbildung. Nun will in der Landeshauptstadt eine neue private medizinische Hochschule zum Sommersemester 2023 den Lehrbetrieb aufnehmen.
Die private medizinische Hochschule in Erfurt steht in den Startlöchern. Die Studiengänge Humanmedizin und Psychologie beginnen ab dem Sommersemester 2023, teilte die Geschäftsführerin der HMU Health and Medical University Ilona Renken-Olthoff am Dienstag mit. Ab April werden die ersten 90 Medizinstudenten erwartet. Außerdem soll ein Studiengang Psychologie mit 30 Studentinnen und Studenten anlaufen.
Die Entscheidung, den Studienbetrieb zum Sommersemester aufzunehmen, traf die HMU in Abstimmung mit dem Thüringer Wissenschaftsministerium und dem Helios-Klinikum Erfurt. Die Uni zieht ins Herz der Stadt, in die ehemalige Post am Anger ein.
Praxispartner ist das Helios-Klinikum. Es ist innerhalb weniger Minuten mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Das Postamt sei aber nur der Anfang, heißt es. Weitere Räume für Seminare und Lehrlabore sollen bis zum Start des Sommersemesters hinzukommen.
Erfurt soll Hauptsitz werden
Ursprünglich wollte die Hochschule bereits im Vorjahr in Erfurt starten. Jedoch hatten die Einstellungen für das Lehrpersonal, die Auswahl der Studentinnen und Studenten sowie die Entscheidung über Flächen und Bauarbeiten laut Hochschule länger gedauert als geplant.
Erfurt soll Hauptsitz der HMU werden, die 2019 in Potsdam gegründet wurde und Teil einer privaten Hochschulgruppe mit weiteren Standorten in Berlin und Hamburg ist.
Stipendien und Kredite zur Studienfinanzierung
Die private Hochschule ist in Thüringen die zweite Ausbildungsstätte für angehende Ärzte neben der staatlichen Universität Jena, wo die Zahl der Medizin-Studienplätze aufgestockt wurde. Im Wintersemester 2022 haben dort 286 Studierende mit dem Studium begonnen.
Anders als in Jena werden in Erfurt Studiengebühren in erheblicher Höhe fällig. Sie liegen im Fach Humanmedizin nach Angaben auf der HMU-Internetseite bei monatlich 1.500 Euro. Die HMU verweist zugleich auf Stipendien und Kredite zur Finanzierung.
MDR (kir/co)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 31. Januar 2023 | 05:30 Uhr
kleiner.klaus77 am 01.02.2023
In Jena konnte schon in der DDR Humanmedizin studiert werden, es ist also eine Falschaussage, dass etwas mit Steuergeldern extra aufgebaut werden musste! Im übrigen finde ich ihre emojis im Text unpassend und albern!
Torsten Beger am 01.02.2023
Zur Geschichte: Nach der Wende mußte eine Entscheidung getroffen werden.Ein relativ kleines Bundesland wie Thüringen (ca.2Mio Einwohner) konnte sich nur einen Standort für medizinische Ausbildung leisten,daher wurde sich für Jena entschieden,da Erfurt Landeshauptstadt wurde.In den USA und auch anderen europäischen Ländern ist es schon lange üblich das es neben der staatlichen med. Ausbildung einen privaten Sektor gibt.
Auch ist es üblich das es Förderstipendien für die gibt die es sich nicht selbst leisten können.Vieleicht wäre das ein Weg auch diesen einen Zugang zu ermöglichen.Privates Geld ist in Deutschland genug vorhanden.Die Initiative so eine Einrichtung auf privater Grundlage zu schaffen finde ich besser als wenn nichts getaen würde.Immer wieder auf die Wendejahre zu zeigen und die "vielen Fehler" ist auch nicht zielführend.
Matthi am 31.01.2023
Bisher mussten die wohlhabenden Kinder die kein ausreichenden Abi Durchschnitt für ein Medizinstudium in Deutschland hatten ins Ausland gehen. Jetzt können sie Medizin in Erfurt an der Privatschule Studieren. Wenn wir erlich sind wir brauchen Ärzte, es fehlen jetzt schon genug und es werden immer mehr da viele Ärzte in den nächsten Jahren in Rente gehen.