Gerichtsprozess Selbst bereichert? Thüringer Landesbeamter wegen Untreue und Betrug vor Gericht

02. März 2023, 08:45 Uhr

Vor dem Erfurter Amtsgericht muss sich seit Mittwoch ein Landesbeamter wegen Untreue und Betrugs verantworten. Der Mann soll als Mitarbeiter der damaligen Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie ein Planungsbüro für Wasserbau gegründet und sich so Aufträge im Wert von 1,7 Millionen Euro beschafft haben. Die Staatsanwalt wirft ihm vor, dass für zwölf Rechnungen im Gesamtwert von 600.000 Euro keine Leistungen erbracht worden seien.

Der Vater des Beamten ist wegen Beihilfe angeklagt. Beide Männer bestritten die Vorwürfe. Der Vater sagte, er allein sei Inhaber des Büros und habe auch alle Leistungen erbracht.

Planungsunterlagen nicht zu finden

Aufgedeckt hatte die familiären Verflechtungen ein Mitarbeiter der Behörde. Bei der Suche nach den vermeintliche gelieferten Planungsunterlagen habe man nichts gefunden, sagte der Ingenieur am Mittwoch im Zeugenstand.

Abgerechnet wurden seinen Angaben nach auch ganze Hydraulikkalkulationen. Die könne nur ein Spezialist leisten, so der Zeuge. Der Sohn sei einer, der Vater eher nicht. Der Prozess soll am Freitag fortgesetzt werden.

Aussenansicht des Amtsgerichts Erfurt
Verhandelt wird am Erfurter Amtsgericht. Bildrechte: IMAGO / Karina Hessland

 MDR (CH/cfr)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 01. März 2023 | 19:00 Uhr

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