Musikrechte Gema reduziert Gebühren für Musik auf Erfurter Weihnachtsmarkt

12. Dezember 2024, 15:45 Uhr

Die Gema hat die Gebühren für Musik auf dem Erfurter Weihnachtsmarkt leicht verringert. Zuvor hatte die Verwertungsgesellschaft die Kosten um mehr als das Doppelte angehoben. Erfurt prüft trotzdem weiter rechtliche Schritte.

Die Gema hat die Gebühren für Musik auf dem Erfurter Weihnachtsmarkt leicht verringert. Wie die Stadtverwaltung MDR THÜRINGEN auf Anfrage mitteilte, wurde der Bescheid um rund 7.000 Euro auf 73.000 Euro verringert.

Die Gema sei der Stadt bei der Tagesgebühr entgegengekommen, hieß es. In der Hauptsache, der berechneten Fläche, gebe es kein Entgegenkommen. Die Stadt prüfe weiterhin rechtliche Schritte gegen das Vorgehen der Verwertungsgesellschaft für musikalische Aufführungen.

Ein Schild neben der Bühne auf dem Erfurter Weihnachtsmarkt weist 2023 auf den "Tag der Stille" hin.
Ein Schild auf dem Erfurter Weihnachtsmarkt weist im Vorjahr auf den "Tag der Stille" hin. Die Stadt beteiligte sich damals am Protest gegen die gestiegenen Gema-Gebühren. (Archivfoto) Bildrechte: picture alliance/dpa | Michael Reichel

Die Gema hatte die Kosten für den Weihnachtsmarkt in diesem Jahr um mehr als das Doppelte angehoben. Streitpunkt ist die Berechnungsgrundlage: Während die Stadt argumentiert, das Bühnenprogramm sei nur im Umfeld der Domstufen zu hören, liegt der Gema-Berechnung der gesamte Domplatz zu Grunde.

Was ist die Gema? Die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (Gema) ist ein Verein mit Sitz in München.

Sie vertritt rund 95.000 Musiker, Songwriter, Komponisten und Texter. Grundsätzlich wird immer dann eine Gema-Gebühr fällig, wenn Musik öffentlich genutzt wird, etwa bei Veranstaltungen.

2023 lizenzierte die Gema nach eigenen Angaben die Musiknutzung auf rund 4.000 Weihnachtsmärkten in Deutschland. Diese hätten in der Regel eine Fläche von 100 bis 3.000 Quadratmetern gehabt, in Einzelfällen bis zu 10.000 Quadratmetern.

Quelle: dpa

Großer Unmut bei Stadtverwaltung Erfurt über erhöhte Kosten

Die Stadt sollte ursprünglich fast 50.000 Euro Gema-Gebühren mehr als im Vorjahr für den Weihnachtsmarkt in Erfurt zahlen. Kulturdezernent Tobias Knoblich warf der Gema daraufhin "Weltfremdheit" vor und gierig zu sein. Er kritisierte damals scharf: "Das ist einfach unangemessen. Zu sagen, dann müsst ihr eben euer Bühnenprogramm reduzieren, ist zynisch"

MDR (kir/rom)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 12. Dezember 2024 | 08:30 Uhr

16 Kommentare

Fakt vor 16 Wochen

@Nudel81:

Da Sie offenbar Ehrenamt von Berufen nicht unterscheiden können, sollten Sie sich vielleicht mal schlau machen! Ihr ehrenamtliches Engagement ist mit Sicherheit nicht Ihr Hauptberuf. Und auch wenn Urheber in ihrer Branche nicht hauptberuflich tätig sind, ist es eine selbstständige Nebentätigkeit, welche als freiberufliche Tätigkeit beim Finanzamt und bei der Krankenkasse angemeldet werden muss und für die auch Abgaben und Steuern gezahlt werden müssen.

pepe79 vor 16 Wochen

Möglich, da ist aber die Frage ob die Budenbesitzer nicht selber dafür verantwortlich sind, abgesehen davon hab ich an den Buden eigentlich nirgendwo Musik gehört. Die Bühne steht weiterhin nicht ganz frontal zum Domplatz hin sondern leicht in Richtung Lillie gedreht, damui wird auch nicht der ganze Domplatz beschallt.

Fakt vor 16 Wochen

@pepe79:

Zahlen muss aber der Veranstalter und nicht unbedingt der Grundstückseigentümer. Zudem fallen die Gebühren nicht nur für das Bühnenprogramm an, sondern für sämtliche gespielte Musik - auch die Musik an den Buden oder dem eventuell vorhandenen Kinderkarussell.

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