Verkehr Deutsche Bahn will Eisenbahnbrücke in Sömmerda erneuern

05. Oktober 2022, 20:14 Uhr

Gut 27 Meter lang, rund fünf Meter hoch und 100 Jahre alt ist sie - die Eisenbahnbrücke am Sömmerdaer Bahnhof. Über diese fahren die Züge zwischen Erfurt und Sangerhausen. Unter der Brücke verkehrt die Pfefferminzbahn zwischen Sömmerda und Buttstädt. Nun wird das Mauerwerk abgerissen. An seiner Stelle soll eine Beton-Stahl-Konstruktion entstehen.

Der Zahn der Zeit nagt an der rund 100 Jahre alte Eisenbahnbrücke am Sömmerdaer Bahnhof. Sie wird in den nächsten Monaten abgerissen und durch eine neue ersetzt. Bahnreisende sollen von den Arbeiten fast nichts mitbekommen. Gebaut wird bis auf zwei mehrtägige Sperrungen bei laufendem Betrieb.

Beton-Stahl-Konstruktion statt gemauerter Eisenbahnbrücke

Sie ist schon etwas Besonderes - die Eisenbahnbrücke am Sömmerdaer Bahnhof. Dabei handelt es sich um ein sogenanntes Kreuzungsbauwerk. Über die gut 27 Meter lange und rund fünf Meter hohe Brücke fahren die Züge zwischen Erfurt und Sangerhausen. Unter der Brücke hindurch fährt die Pfefferminzbahn zwischen Sömmerda und Buttstädt. Seit 100 Jahren ist das so.

Jetzt allerdings habe das Bauwerk seinen Dienst getan, sagt Mario Schütze von der Deutschen Bahn. Es sei an der Zeit, die Brücke zu erneuern, damit die Züge auch in Zukunft pünktlich und verlässlich rollen können. Statt der alten gemauerten Brücke mit Mittelpfeiler und rostigem Metallgeländer ist eine Beton-Stahl-Konstruktion geplant, die die beiden unteren Gleise ohne Zwischenpfeiler überspannt. Auch wenn der Platz begrenzt sei und die Bahnsteige direkt neben der Brücke lägen, sollen Bahnkunden von den Bauarbeiten fast nichts mitbekommen, verspricht Schütze.

Bäume müssen gerodet werden

Denn gebaut werden soll bei laufendem Betrieb. In dieser Woche wird die Baustelle eingerichtet. Nächste Woche soll es richtig losgehen. Unter anderem müssen Bäume und Büsche gerodet, Kabel umverlegt werden. Danach werden rechts und links neben der alten Brücke Bohrpfähle gesetzt. Diese dienen als Pfeiler für die Hilfsbrücke. Die soll im Februar nächsten Jahres eingesetzt werden.

Während der knapp dreiwöchigen Sperrung vom 17. Februar bis 5. März 2023 wird zudem die alte Brücke zum Teil abgerissen. Danach wird alles für die neue Brücke vorbereitet. Diese wird in einem Dresdner Werk vorgefertigt und soll in einem Jahr eingehoben werden. Dann gibt es eine weitere siebentägige Sperrung vom 27. Oktober bis 2. November 2023.

Rund zehn Millionen Euro für Neubau

Während der beiden Sperrungen fahren weder auf der Pfefferminzbahn Züge noch in Richtung Sangerhausen. Stattdessen wird es Schienenersatzverkehr geben. Zwischen Sömmerda und Erfurt hingegen sollen die Züge durchgängig fahren. Zudem sind mehrere nächtliche Sperrungen auf der Pfefferminzbahn geplant. Diese haben laut Deutscher Bahn aber kaum Auswirkungen, da nachts keine Züge auf der Strecke unterwegs sind. Außerdem wird der Bahnhofsvorplatz gesperrt. Parken ist hier während der Bauarbeiten nicht möglich. Stattdessen werden Parkplätze entlang der ehemaligen Landesstraße eingerichtet.

Rund zehn Millionen Euro wird der Brückenneubau laut Deutscher Bahn kosten. Von Lieferschwierigkeiten gehen die Verantwortlichen derzeit nicht aus. Fraglich sei aber die Preisentwicklung etwa beim Stahl. Sömmerdas Bürgermeister Ralf Hauboldt (Linke) hofft, dass der Zeitplan für den Brückenneubau eingehalten werden kann. Er sprach von einer guten Investition am Bahnhof Sömmerda.

MDR (co)

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Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Ramm am Nachmittag | 05. Oktober 2022 | 17:40 Uhr

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