Ein Mitarbeiter entnimmt Batteriemodule aus einer ausgedienten Batterie eines Elektroautos.
Lithium-Ionen-Batterien werden unter anderem in Elektrofahrzeugen verwendet. Immer mehr ausgediente Batterien werden recycelt. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa | Julian Stratenschulte

Wirtschaft Batterie-Recyclingfabrik soll in wenigen Monaten in Artern entstehen

14. Juli 2023, 21:09 Uhr

Auf dem Industriegelände "Kyffhäuserhütte" in Artern will das finnische Unternehmen Fortum Battery Recycling ein neues Werk bauen. 70 Arbeitsplätze sollen entstehen.

Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) hat die Pläne zum Bau einer Recyclinganlage für Lithium-Ionen-Batterien in Artern im Kyffhäuserkreis begrüßt.

Mit dem Werk bilde Thüringen dann von der Batterieforschung über die Herstellung bis hin zum Recyceln alles ab. Er erwarte vor dem Start keine Hürden mehr. Bereits jetzt werde über Förderbedingungen gesprochen. Ein entsprechender Antrag sei eingegangen und werde derzeit diskutiert. Der Stadtrat habe dem Antrag schon zugestimmt. Ende des Jahres sollen die Unterlagen für die Öffentlichkeit ausliegen. Schon 2024 soll Baustart sein.

Nähe zu CATL und Automobilzulieferern

Das Unternehmen Fortum hat sich nach eigenen Angabe für den Standort wegen der Nähe zu CATL und den Automobilzulieferern in Thüringen entschieden.

Laut Fortum-Operator Frank Stumpf soll in Artern ein großer Standort etabliert werden, an dem pro Jahr bis zu 20.000 Tonnen Schwarzmasse - ein Produkt des Recycling-Prozesses mit kostbaren Seltenen Erden - verarbeitet werden können. Es seien bereits Gespräche mit den lokalen Behörden über einen Entwicklungsplan zur Produktion von Schwarzmasse aufgenommen worden.

70 Arbeitsplätze in Artern geplant

Die Anlage soll auf dem fünf Hektar großen Industriegelände "Kyffhäuserhütte" entstehen. Insgesamt sollen dort 70 Arbeitsplätze geschaffen werden. Die Anlage wäre der zweite Standort von Fortum Battery Recycling in Mitteleuropa. Fortum Battery Recycling ist ein Spezialist für das Recycling kritischer Metalle in Lithium-Ionen-Batterien für Elektrofahrzeuge und industrielle Anwendungen.

Erst vor wenigen Monaten hatte sich der Plan des südkoreanischen Konzerns Sungeel zerschlagen, eine Batterierecyclinganlage in Rudolstadt zu bauen. Grund dafür waren Zweifel in der Bevölkerung über die Umweltverträglichkeit der Anlage am geplanten Standort.

MDR (jhi/mm)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 14. Juli 2023 | 20:00 Uhr

46 Kommentare

Ilse vor 41 Wochen

DanielSBK
"viel CO2-Abdruck"

fortum schreiben auf ihrer Website, wenig CO2-Abdruck, die benutzen in Finnland u.a. Kernkraft, Wasserkraft, ... nach ihrer eigenen Angabe

DanielSBK vor 41 Wochen

Beton???

LOL

Das AKW Isar 2 hatte eine Ausbringung von 2.400 MEGAWATT - ohne jedes CO2 ... das hätte noch 30 Jahre weiterlaufen können... und was kommt jetzt???

Schweröl-Verbrennungsschiffe in der Ostsee und Pipelines durch Naturschutzgebiete, mal abgesehen davon, braucht ein Windrad von Enercon oder Vestas, Nordex & Co. ca. 1.500 Kubikmeter(!!) BETON für das Fundament im Radius von 30 Meter und 25 Meter tiefe Stahlanker....

Wieder so ein unsinniger grüner Mist!

Kann man sich doch alles nicht mehr ausdenken...

Peter vor 41 Wochen

Aber DanielSBK: Der Deutschlandfunk berichtete über Transmutation:
„Vom Labormaßstab bis hin zur Großtechnik ist ein weiter Weg. Man sagt, dass man da noch einige Jahrzehnte brauchen würde, bis man das in großtechnischem Maßstab betreiben kann.“
Das zweite Problem:
„Man erwischt nicht gleich beim ersten Mal alle Transurane, sondern immer nur einen Teil. Dann geht das Ganze wieder von vorne los: Man muss wieder die Transurane heraussuchen und dann wiederum Brennelemente machen, und so weiter.“
Eine langwierige Prozesskette, aufwändig und teuer. Und drittens: Nicht jeder Atommüll ließe sich per Transmutation entschärfen.
„Das sind Spaltprodukte aus der Kerntechnik. Das sind auch die Abfälle aus der Wiederaufbereitung. Die könnte man damit nicht behandeln. Deren Problemcharakter, auch diese Langlebigkeit, bleibt erhalten.“
"Für den Rest würde man dann doch ein Endlager brauchen, wenn auch ein kleineres."

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