130-Einwohner-Ort Digitaler Hoffnungsschimmer: Schierschwende bekommt schnelles Internet

03. April 2023, 18:46 Uhr

In Schierschwende im Unstrut-Hainich-Kreis haben die Vorbereitungen für schnelles Internet begonnen. Wie der zuständige Bürgermeister Andreas Henning (parteilos) sagte, gab es vor wenigen Tagen eine entscheidende Beratung mit Blick auf den digitalen Ausbau. Der erste Spatenstich sei für Anfang Mai geplant.

Kabeltrommeln mit Glasfaserkabel
Sind die Glasfaserkabel gelegt, soll es deutlich schneller ins Internet gehen als bisher möglich. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO / Rupert Oberhäuser

Glasfaseranschluss für alle 39 Haushalte

Die Thüringer Netkom will im 130-Einwohner-Ort eine knapp acht Kilometer lange Glasfasertrasse bauen. Bis 2024 sollen alle 39 Haushalte mit einer Internet-Bandbreite bis zu einem Gigabit pro Sekunde versorgt werden. Der Glasfaserausbau kostet 910.000 Euro mit einem Eigenanteil der Gemeinde von 50.000 Euro. 860.000 Euro sind EU-Fördermittel.

Auch Mobilfunkversorgung unzureichend

Der 130-Einwohner-Ort war in den vergangenen sechs Jahren bei keinem Förderprogramm von Land, Bund und Kreis berücksichtigt worden. In Schierschwende ist auch die Mobilfunkversorgung unzureichend, deshalb können viele Bewohner nur vergleichsweise langsam über Festnetz das Internet nutzen.

MDR (cg/mm)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 03. April 2023 | 16:00 Uhr

7 Kommentare

DIT am 04.04.2023

16 MBit/s reichen für Vieles, auch für Online-Banking und Netflix. Mehrere Streams gleichzeitig und der Download von umfangreichen Spielen ist schwierig. Aber: Dafür soll die Allgemeinheit über 23.000 EUR pro Haushalt ausgeben? Harrsträubendste Verschwendung von Steuergeldern für das Freizeitvergnügen von Dörflern! Denn: Von irgendeiner konkreten Relevanz für landwirtschaftliche oder Gewerbebtriebe lese ich nichts.

Jana am 04.04.2023

Und wieder einmal sieht man, wie auch unsere Region von Förderprogrammen der EU profitiert.

Gerade Fortschritt im Bereich der Internetgeschwindigkeit vollzieht sich nicht linear. Wer jahrelang nur schlechtes DSL mit 3 MBit aufgrund der Dämpfung erreichen konnte der hat auf einen Schlag ohne größere Bauarbeiten plötzlich 250 MBit wenn sein Ort mit Glasfaser und VDSL erschlossen wird, oder wie hier mit FTTH mal eben 1 GBit.

Damit kann man dann auch in dieser Gemeinde die Vorzüge schnellen Internets nutzen, die sich nicht im dauerstreamen von Filmen erschöpfen.

Thueringer Original am 04.04.2023

Ich wusste gar nicht, dass die EU den Breitbandausbau in Thüringen fördert. Wie kommt das?

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