Hass & Hetze Mann muss 1.800 Euro wegen Volksverhetzung im Internet zahlen
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11. August 2022, 19:19 Uhr
Ein Mann aus dem Kreis Nordhausen ist wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe von 1.800 Euro verurteilt worden. Er soll in sozialen Netzwerken gegen Asylbewerber und Muslime gehetzt haben. Der Angeklagte bestritt die Tat. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Nach Hassparolen im Internet muss ein Mann aus dem Kreis Nordhausen 1.800 Euro Strafe wegen Volksverhetzung zahlen. Das Landgericht Mühlhausen änderte in einem Berufungsverfahren ein Urteil des Amtsgerichtes Nordhausen ab. Der 65-Jährige war in erster Instanz zu fünf Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden.
Hassparolen in sozialen Netzwerken
Die Taten ereigneten sich vor sechs Jahren in den sozialen Netzwerken VKontakte und Facebook. Dort verfasste er laut Urteil Hassparolen gegen Ausländer und kommentierte den Brand eines Asylbewerberheims zustimmend.
So habe er einen Brandanschlag auf eine Asylunterkunft unter anderem mit den Worten "Ich befürworte zu 100 % das Abfackeln dieser Asylunterkunft. ...Jede dieser Unterkünfte kann von mir aus in Flammen aufgehen" und "Muslimratten" kommentiert. Auf Facebook habe er den Islam unter anderem als "mittelalterliche, hirnlose, von Steinprimaten gelebte Religion" bezeichnet.
Angeklagter widerspricht Vorwürfen
Der Angeklagte bestritt die ihm vorgeworfenen Fälle. Ein Zeuge der Kriminalpolizei sagte, der Angeklagte habe die Festplatte seines Computers teilweise gelöscht und neu installiert. Trotzdem seien Suchworte wie "Abfackeln", "Lumpen" oder "Patrioten" in ausgelagerten Speicherorten in großer Zahl gefunden worden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Erst am Montag wurde ein Mann wegen eines Hass-Postings gegen den Virologen Christian Drosten vom Erfurter Landgericht verwarnt. Zuvor war der 63-Jährige in erster Instanz zu einer Geldstrafe auf Bewährung verurteilt worden.
MDR (cfr)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 11. August 2022 | 15:30 Uhr