Bistum Dresden-Meißen Gera: Stolperstein für NS-Gegner mit Hakenkreuz beschmiert

23. November 2023, 18:49 Uhr

An der Geraer Pfarrkirche St. Elisabeth ist der Stolperstein für den NS-Gegner und katholischen Priester Aloys Scholze beschmiert worden. Wie das Bistum Dresden-Meißen mitteilte, entdeckte ein Zeuge am Donnerstagmorgen ein Hakenkreuz auf dem Gedenkstein. Die Stadt Gera habe als Eigentümerin Strafanzeige gestellt.

Ein Hakenkreuz wurde über einen Stoplerstein gesprüht.
Ein Zeuge hatte die Schmierereien am Donnerstagmorgen auf dem Gedenkstein entdeckt. Bildrechte: MDR/Bistum Dresden-Meißen

Der Geraer Dekan Bertram Wolf sprach von einem feigen Affront gegen Scholzes Andenken. Das zeige, dass es immer noch Unbelehrbare gebe, die nichts aus der zerstörerischen Geschichte des Nationalsozialismus gelernt hätten.

Tod im Konzentrationslager Dachau

Aloys Scholze trat am 1. September 1921 seine erste Stelle in der St. Elisabethgemeinde in Gera an, wo er fünf Jahre wirkte. Nach der Machtübernahme der Nazis half er Verfolgten und Regimegegnern bei der Flucht über die Grenze in die damalige Tschechoslowakei. Diese Fluchthilfe und seine regimekritischen Predigten waren die Gründe für seine Verhaftung im Mai 1941. Am 1. September 1942 starb Scholze im Konzentrationslager Dachau.

Schwarz-weiße Zeichnung eines Mannes.
Aloys Scholze trat 1921 seine erste Stelle in der St. Elisabethgemeinde in Gera an. Bildrechte: MDR/Bistum Dresden-Meißen

MDR (kw/jn)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 23. November 2023 | 17:00 Uhr

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