Investition Jena: Firma Schott will sich mit neuem Spezialglas für Zukunft rüsten

31. Januar 2024, 21:16 Uhr

Der Jenaer Glashersteller Schott produziert ein neues Glas. Hintergrund ist, dass bei der Chipherstellung vermehrt auf Glas statt auf Kunststoff gesetzt wird. Diesem Bedarf will Schott mit dem neuen Material nachgehen.

Am Gründungsstandort von Schott in Jena wird ein neues Glas für die Chipherstellung entwickelt. Mit großer Wahrscheinlichkeit werde das neuartige Halbleiterglas auch künftig in Jena gefertigt, kündigte Schott-Vorstandschef Frank Heinricht am Mittwoch auf der Bilanz-Pressekonferenz des Konzerns in Mainz an.

Laut Heinricht setzen große Hersteller bei der Mikrochip-Fertigung zunehmend auf Glas. Gründe dafür seien seine besseren thermischen Eigenschaften und mögliche höhere Datenübertragungsraten. Das Spezialglas sei damit bisher verwendeten Kunststoffen weit überlegen - was auch den künftigen KI-Anwendungen zugutekommt, die mehr Rechenpower brauchen.

Umsatzsteigerung trotz Energiekrise

Hohe Energie- und Rohstoffpreise sowie Konjunktureinbrüche im wichtigen China-Markt, in Deutschland und Europa haben die Bilanz des Spezialglashersteller Schotts leicht getrübt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr ist der Umsatz lediglich um vier Prozent auf knapp 2,9 Milliarden Euro gestiegen. Angepeilt war eine Steigerung um fünf bis acht Prozent. Der Jahresüberschuss liegt bei 277 Millionen Euro. Das sind acht Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Der Schott-Vorstand sprach von einem soliden Wachstum trotz schwierigen wirtschaftlichen Umfelds.

Weitere Investitionen in Standort Jena geplant

Geplant sind den Angaben nach auch im laufenden Jahr wieder Rekordinvestitionen von über 500 Millionen Euro. Davon soll auch der Standort Jena profitieren. Laut Heinricht sollen knapp 17 Millionen Euro unter anderem in den neuen Bereich Halbleiterglas fließen. Auch für das in Jena produzierte Borosilicatglas gibt es neue Anwendungen, unter anderem als Cockpitglas und in der Automobilindustrie. Zu den weiteren Spezialitäten des Standorts gehören hochfeste Covergläser für Smartphones sowie dünne Spezialglasträger für den Diagnostikbereich, genannt Nexterion.

Der Spezialglashersteller Schott beschäftigt weltweit rund 17.100 Mitarbeiter - am Gründungsstandort Jena sind es noch knapp 500. Zehn Prozent davon befinden sich derzeit in Kurzarbeit.

MDR (prell,ost)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | THÜRINGEN JOURNAL | 31. Januar 2024 | 19:00 Uhr

3 Kommentare

aufdemberg vor 14 Wochen

Eventuell schätz ihr Arbeitgeber Sie nicht?
Auch dafür könnte es Gründe geben.

Wenn ich das Gespräch mit meinen Arbeitgeber suche, kommen immer gute Gespräche zustande.
Wir schätzen und aber auch gegenseitig!

MirEgal42 vor 14 Wochen

Immer dieses Gejammer. Wenn es Ihnen zu wenig Urlaub ist, verhandeln sie neu oder wechseln der Arbeitgeber. Statt jammern, Arsch hoch kriegen und selbst handeln

DanielSBK vor 14 Wochen

Unsere Firma will sich auch für die Zukunft rüsten - toll!

Dann bekomme ich vielleicht eines Tages mehr Urlaub - z.Zt. habe ich 24 Tage (gesetzliches Minium) ....

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